von Hans Eder
„Es ist schon erstaunlich, wie schnell es geht, dass einem das alles normal vorkommt.” So kommentiert Gisela Sengl aus Sondermoning, die frischgebackene Landtagsabgeordnete der Grünen, die doch gravierenden Veränderungen in ihrem Leben. Denn es ist jetzt schon die dritte Woche, in der sie ihrem neuen “Beruf” nachgeht. Auch wenn vieles – Mitarbeiter, Büro, Familie, Organisation des Bioladens – noch nicht endgültig geregelt ist, hat sie sich doch schon ein ganzes Stück weit an das Abgeordnetendasein gewöhnt.
Nach ihrem überraschenden Einzug in den Landtag ist alles sehr schnell gegangen. “Es ist schon verrückt. Da macht man Wahlkampf. Man möchte schon ernsthaft rein, aber letztlich arbeitet man doch ins Blaue”, erzählt die 53-Jährige. Und so sieht sie jetzt ihren Erfolg, die Tatsache, dass sie im Landtag sitzt und prominente Grünen-Abgeordnete teilweise weit hinter sich gelassen hat, als “Beweis für gelebte Demokratie”.
Gisela Sengl sieht sich auch in der Auswahl ihrer Themen bestätigt. Nicht, dass sie groß darüber hätte nachdenken müssen. Denn ihre Wahlkampfschwerpunkte sind die Themen, mit denen sie sich seit Jahren in der Praxis intensiv befasst: Lebensmittelerzeugung, Ernährung, Vermarktung. “Das beschäftigt die Menschen nun mal.” Aus dem Familienbetrieb, dem Biolandhof mit Bioladen, kennt sie, wie sie betont, beide Seiten: die Produktion und die Vermarktung.
Ihren Schwerpunkt in der Landtagsarbeit sieht die Sondermoningerin jetzt, eine Woche, bevor der regelmäßige Sitzungsturnus los geht, ganz selbstverständlich in der Landwirtschaft. Sie will Mitglied im Landwirtschaftsausschuss werden und agrarpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion – was ihr nach bisherigem Stand wohl auch gelingen wird. Durch ihr hervorragendes Stimmenergebnis habe sie auch einen Auftrag zugewiesen bekommen. “Diese Erwartungen möchte ich gerne erfüllen.“
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