Glyphosat ist das am häufigsten gespritzte Ackergift weltweit. Ausgerechnet diesen Stoff hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft und mit der nun veröffentlichten Monografie der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) auch noch wissenschaftlich belegt.
Der Alarmruf der WHO könnte gerade noch rechtzeitig kommen, denn die Zulassung für Glyphosat läuft Ende 2015 aus. Demnächst wird über eine Neuzulassung entschieden. …
Natürlich muss die EU die im Grunde genommen skandalöse Risikobewertung des BfR aus Deutschland zurückweisen und eine Neubewertung einfordern. Aber Bayern könnte und sollte mit gutem Beispiel voran gehen! Zum Beispiel, indem man den Glyphosat-Einsatz zumindest auf Flächen im Besitz des Freistaats beendet. Der Grüne Antrag dazu im Mai 2015 wurde von der CSU-Mehrheit im Umweltausschuss jedoch abgelehnt.
Dazu kommt noch die Einschätzung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), laut der Glyphosat kein unzumutbares Gesundheitsrisiko darstelle. Diese Einschätzung muss angesichts der Faktenlage revidiert werden!
Wir fordern die Staatsregierung deshalb nochmals auf, die Einstufung der WHO ernst zu nehmen und aus Vorsorgegründen den Einsatz von Glyphosat zu stoppen. Es ist dringend ein neuer Ansatz im Pflanzenschutz nötig. Ertragssicherung und Lebensmittelversorgung sind ein wichtiger Bestandteil der Landbewirtschaftung. Genauso wichtig sind aber Bodenleben, Bienen, ökologische Vielfalt und die Gesundheit von uns Menschen. Eine moderne zukunftsfähige Landwirtschaft muss eine giftfreie Landwirtschaft sein. Dass Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide möglich ist, beweist der Ökolandbau seit Jahren.