Pestizide im Wert von 1, 6 Milliarden Euro und chemischer Dünger im Wert von 3,1 Milliarden Euro wurden im Jahr 2014 in Deutschland auf unsere Felder und Wiesen verteilt. So die Mitteilung des Industrieverbands Agrar anlässlich seiner Jahrespressekonferenz 2015. Erfreut meldet die Agrarchemie Umsatzsteigerungen im Pestizidbereich um 6,2 % zum Vorjahr.
In dem Papier ist auch die Rede von einer zunehmend geringer werdenden öffentlichen Akzeptanz für die moderne Landwirtschaft und insbesondere den chemischen Pflanzenschutz und dass der Verband deshalb seine Kommunikationsaktivität verstärkt habe und mehr an die Öffentlichkeit treten wolle.
Das wirkt realitätsfern und ungenügend angesichts der eben vorgestellten Greenpeace-Studie, den Bioland-Forderungen zum Thema Pestizide und der WHO-Einstufung von Glyphosat als möglicherweise krebserregend.
Artensterben, Grundwasserbelastung und mögliche Erkrankungen bei Menschen sind keine Missverständnisse, die man durch bessere Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beheben könnte!
Näher dran am Verbraucher sind da anscheinend Baumärkte wie toom, der glyphosathaltige Mittel bis Ende September 2015 aus dem Sortiment nehmen wird.
Es ist ein dringend neuer Ansatz im Pflanzenschutz und Pflanzenbau nötig. Ertragssicherung und Lebensmittelversorgung sind ein wichtiger Bestandteil der Landbewirtschaftung. Bodenleben, Bienen, ökologische Vielfalt und die Gesundheit von Bauern und Bürgern sind aber nicht weniger wichtig. Eine moderne zukunftsfähige Landwirtschaft muss eine giftfreie Landwirtschaft sein. Dass Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pestizide möglich ist, beweist der Ökolandbau seit Jahren.
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www.iva.de/pressemitteilungen/jahrespressekonferenz-2015-nachfragehoch-bei-agrarchemie-haelt