Am Dienstag fand im Kultusministerium das erste Dialogforum zum Thema „Qualitätsorientierte Weiterentwicklung des Gymnasiums in Bayern“ statt. Bei aller Diskussion um die ideale Länge des Gymnasiums in Bayern bleiben aber die wirklich wichtigen Punkte leider oft auf der Strecke: Dass in der Schule auch Zeit sein muss für die persönliche Entwicklung. Dass unser Gymnasium vor allem einer inhaltlichen Reformierung bedarf, der Lehrplan entrümpelt werden muss, die Schüler in Doppelstunden mehr Möglichkeit haben müssen, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Das ist übrigens auch das Anliegen der Schüler! In meinen Augen werden auch so wichtige Eckpfeiler der Erziehung wie die Ausbildung künstlerischer Fähigkeiten und genug Bewegung (zum Beispiel im Rahmen von bewertungsfreien Sportstunden) viel zu wenig berücksichtigt. Ebenso wie auch das Gymnasium einen größeren Bezug zur Praxis nötig hätte.
Ziel jeder guter Bildung kann ja nicht das Auswendiglernen sein. Wir wollen die Schüler zu gesellschaftskritischen Bürgerinnen und Bürgern erziehen, die selbständig denken können.
Ich finde die breite Diskussion über G8 oder G9 grundsätzlich gut, aber wir dürfen dabei nicht vergessen, dass es noch viele Schüler gibt, die auf die Mittelschule und Realschule gehen – und diese dürfen nicht unter den Tisch fallen.