In einer Pressemitteilung vom 29.Januar 2013 stellte der Bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ein neu geschaffenes Bayrisches Regionalsiegel vor.
Der grundsätzliche Gedanke ist richtig, aber leider bleiben viele Fragen unbeantwortet:
Wie “regional” werden die Tiere gefüttert, die regional vermarktet werden? Kommt das Tierfutter aus Südamerika oder wird es auch in der Region erzeugt?
Profitiert hauptsächlich der Handel von diesem Siegel oder auch der Urproduzent in Form von höheren Verkaufspreisen?
Wie werden die regionalen öffentlichen Einrichtungen also die großen regionalen Verbraucher wie Schulküchen, Kantinen in Ämtern (Landratsamt, Finanzamt usw.) eingebunden?
Werden Erzeugergenossenschaften gefördert, die gemeinsam entweder ein regionales Produkt erzeugen, lagern, vertreiben oder weiterverarbeiten?
Wie sehr wird auch auf kurze Wege wertgelegt? Das heißt, wird das Siegel auch zur Exportverstärkung von bayrischen Schmankerl benützt was meiner Meinung nach kontraproduktiv wäre, da ein regionales Siegel zwingend eine regionale Vermarktung mit beinhalten muss.
Es geht bei Regionalerzeugung und Regionalvermarktung nicht nur um schöne Etikette sondern vor allem um den Inhalt. Der fehlt bei der aktuellen Initiative des Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten leider weitgehend.