Europaabgeordnete Barbara Lochbihler zu Gast in der Bioland-Gärtnerei der Grünen-Landtagsabgeordneten Gisela Sengl
Sondermoning. Bei einer Tour durch Südostoberbayern machte die Grünen-Europaabgeordnete Barbara Lochbihler in der Bioland-Gärtnerei der Landtagsabgeordneten Gisela Sengl und ihrem Ehemann Hans Dandl Station. Barbara Lochbihler wollte mehr darüber erfahren, wie ein Bio-Bauernhof gut funktioniert. Mit dabei bei der Besichtigungsrunde waren zwei Praktikantinnen am Betrieb von Sengl-Dandl, Nella Fedosowa aus dem russischen Woronesch und Gulyja Saparova aus Kirgisien und Korbinian Gall, Sprecher der Grünen Jugend Bayern.
Hans Dandl erzählte von der Entscheidung im Jahre 1984, seinen kleinen Bauernhof auf biologische Bewirtschaftung umzustellen. Der Schwerpunkt lag auf dem Gemüseanbau und von Anfang an auf Direktvermarktung, inzwischen im großen Hofladen im alten Bauernhaus. Gisela Sengl und Hans Dandl zeigten Barbara Lochbihler die großen nicht beheizten Gewächshäuser, die man im rauen Alpenvorland für Tomaten, Paprika und Auberginen braucht, aber auch Felder mit Triticale-Futtergetreide und Ackerbohnen, die einheimisches Eiweißfutter für Milchkühe liefern und an die Bio-Futtermittelfirma Meika bei Augsburg verkauft werden. Im Landkaufhaus Mayer, einem großen Bio-Markt, haben Sengl-Dandl für Gemüse, die sie nicht selbst verkaufen können, einen Abnehmer aus dem Handel gefunden, der auf die Herkunft aus der eigenen Region Wert legt. Doch insgesamt sei die Nachfrage des deutschen Lebensmittelhandels nach in der Region erzeugter Ware noch zu gering und hinke dem Bedarf der Endverbraucher hinterher, stellten Gisela Sengl und Hans Dandl fest.
Barbara Lochbihler, Gisela Sengl und Hans Dandl waren sich einig, dass die bayerische Agrarpolitik die Vermarktung von Produkten der Bio-Landwirtschaft in der Herkunftsregion selbst noch stärker fördern müsste, wenn sie dem selbstgesteckten Ziel der Erhöhung des Anteils der biologischen-an der gesamten Landwirtschaft tatsächlich näherkommen will. Darüberhinaus gebe es aber auch international große Chancen für die Bio-Landwirtschaft, erklärte Barbara Lochbihler, beispielsweise steige in China die Nachfrage nach biologisch erzeugten Milchprodukten.
Mit freundlicher Genehmigung von Inge Graichen