Ein breites Bündnis aus Bauern, Verbrauchern, Imkern und Naturschützern forderte gestern bei einer Kundgebung entscheidende Weichenstellung in der Agrarpolitik
Mehr Förderung für kleinere Betriebe und eine Umschichtung der Mittel in die zweite Säule für mehr Umweltprogramme und Regionalprogramme – das waren die Hauptknackpunkte der gestrigen Konferenz der Agrarminister, und dank der Standhaftigkeit der fünf Grünen Agrarminister konnte davon jetzt tatsächlich etwas verwirklicht werden.
Für die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern sind die Beschlüsse der Agrarministerkonferenz sehr wichtig. Gerade die Aufstockung der zweiten Säule um 4,5% kommt einer regionalen Produktion und Verarbeitung zugute.
Die Richtung stimmt: die Agrarpolitik ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und darf nicht nur Klientelpolitik sein, so wie sie der Bauernverband praktiziert.
Laut Anton Kreitmair (Bezirkspräsident des Bauernverbands in Oberbayern) will der Bauernverband die Verbraucher animieren, zu saisonalen und regionalen Produkten zu greifen. Diese Produkte gibt es aber dank dem Bauernverband schon seit Jahren nicht mehr. Denn wer für den Weltmarkt nur Masse produziert, dem ist Regionalität und Saisonalität egal, dem muss es auch egal sein, weil er sonst nicht mithalten kann. Der Bauernverband hat die Bauern zu Billigstlieferanten von Nahrungsmittelkomponenten für den Weltmarkt reduziert. Die Produktion von Molkepulver und H-Milch für China und Billigstfleisch, das zum Teil dann auch noch zu Hundefutter verarbeitet wird, das kann nicht der Sinn der Landwirtschaft sein!
Grüne Agrarpolitik will bäuerliche Betriebe unterstützen, eine vielfältige und umweltfreundliche Landwirtschaft fördern und eine regionale Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln voranbringen.
Denn schließlich geht es bei der Ausrichtung der Landwirtschaftspolitik um den Erhalt unserer Lebensgrundlagen, und das hat die EU mit der Neuausrichtung auf den Weg gebracht