Unser Honig in Deutschland ist zu 80% Importhonig – das erfuhr ich bei meinem Besuch in der Imkerschule am Agrarbildungszentrum in Landsberg von Arno Bruder, Fachberater für Imkerei des Bezirks Oberbayern , und Manfred Hederer, Präsident des Deutschen Berufs und Erwerbs Imker Bund e. V. (DBIB e.V.). Bei einer Führung durch das alte Bienenhaus von 1904, die Obstanger und die 2004/05 erbaute Imkerschule erfuhr ich viel Wissenswertes über Beuten, Bienenfütterung, die Bekämpfung der Varroa-Milbe, und die Aufgaben der Imkerschule, die nicht nur Imker ausbildet, sondern auch in Kindergärten und im Ferienprogramm aktiv ist.
Das Imkern, das in den Städten mittlerweile wesentlich ertragreicher ist als auf dem Land, ist und bleibt für die meisten ein Hobby: um von der Imkerei leben zu können, braucht es europaweit 150 Bienenvölker, in Deutschland sogar 300. Während die Zahl der Berufsimker jedoch in den letzten Jahren gestiegen ist, ist die Zahl der Bienenvölker in Deutschland rückläufig – ein alarmierendes Signal. Herr Hederer sprach sich für einheitliche Regeln und Qualifizierung für die Imkerei aus, wobei man sich am Beispiel der staatlichen Fischerprüfung und des Fischereischeins orientieren könnte.
Nach der Führung durfte ich mich noch am „Entdeckeln“ und Schleudern der Honigwaben versuchen – umgeben von köstlichem Honigduft ein wahres Vergnügen.