Der heute vorgestellte Agrarbericht 2018 ist für mich eine Dokumentation der Versäumnisse einer fehlgeleiteten CSU-Landwirtschaftspolitik. Wir verlieren weiter massiv Betriebe, wir hinken beim Bio-Umstieg hinter dem selbstgesteckten CSU-Ziel her und wir haben ein Flächenproblem, das die CSU-Regierung mit Änderungen am Landesentwicklungsprogramm noch verschärft hat.
Konkret wächst der Anteil der Öko-Anbaufläche in Bayern zu wenig. Das führt dazu, dass das Ursprungsziel der Bioregio 2020 – eine Verdoppelung der Ökoproduktion – in weite Ferne gerückt ist. Dabei liegt der durchschnittliche Unternehmensgewinn bei einem Biobetrieb um 11 Prozent über dem eines konventionellen Betriebes.
Kritisch sehen wir Grüne auch die Zunahme der Großbauern (Betriebe über 100 Hektar) um sieben Prozent bei weiter ungebremstem Schwund kleinerer Betriebsformen. Für uns ist klar: Wir müssen Umweltleistungen der kleinen Betriebe höher honorieren, als großflächigen Anbau – nur so können wir unsere kleinbäuerliche Struktur langfristig erhalten.
Ein großes Hemmnis für kleine Betriebe und wünschenswerten Betriebsneugründungen sind überdies die rasant steigenden Miet- und Pachtpreise – vor allem in der Boomregion Oberbayern. Landwirtschaft statt Logistikzentren – das muss langfristig wieder unsere politische Zielrichtung sein!