
Der Ortsverband Traunstein-Siegsdorf der DLRG braucht ein medizinisches Wiederbelebungsgerät mit EKG und wirbt dafür um Spenden. Die Traunsteiner Landtagsabgeordnete Gisela Sengl verband ihre Zusage mit einem Besuch des neuen Wasserrettungszentrums. Der Vorsitzende des Ortsverbands Karl Weilharter, der gleichzeitig auch stellvertretender Vorsitzender des von Berchtesgaden bis Garmisch reichenden Bezirks Alpenland ist, führte sie durch das hochmoderne Zentrum, das nach schwieriger Grundstücksuche mit enormen Eigenleistungen in der Wimpasinger Straße geschaffen werden konnte.
Während andere Wasserrettungseinheiten im Landkreis größtenteils stationär agieren und beispielsweise verschiedene Stützpunkte an den Seen betreiben, ist die Lebens-Rettungs-Gesellschaft Traunstein eine Truppe von Rettungsspezialisten, die auch überregional zu Einsätzen gerufen wird. Dabei ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Rettungsorganisationen vorbildlich. Weilharter schildert dazu einen besonders tragischen Fall, wo nach einem Jugendlichen in verschiedenen Abschnitten der Traun von Siegsdorf bis Altenmarkt gesucht wurde. Dabei mussten pro Abschnitt Fahrzeuge und Einsatzgruppen auf beiden Seiten der Traun ausrücken. Bei Aiging wurde die Leiche des Jugendlichen dann gefunden.
Im Rahmen der Führung durch das Zentrumsgebäude wies Weilharten zunächst auf das Corona-Testzentrum hin, das die DLRG betreibt. Während andere Testzentrumsbetreiber tagsüber testen, “öffnen wir unser Testzentrum erst nach 18:00 Uhr”, so Weilharter. Hilfsorganisationen seien jederzeit berechtigt, ein Testzentrum zu eröffnen.
Im anschließenden Ausbildungsraum, der mit neuester digitaler Technik ausgestattet ist, können die hochspezialisierten Ausbildungen coronagerecht durchgeführt werden. Eine besondere Kompetenz des Ortsverbandes ist dabei die Rettung aus stark strömenden Gewässern und Führungsausbildungen.
Durch Brandschutzwand und Brandschutztüre gelangt man in die imposante Fahrzeughalle. Hier ist von Einsatzwagen zur Wasserrettung über Unimog und Bootsanhängern mit Schlauchbooten alles vorhanden, was zur Rettung von Menschenleben auf dem Wasser benötigt wird. Besonders hervorzuheben ist die Anschaffung eines nagelneuen geländegängigen Fahrzeugs, das als hypermodern ausgestattetes Einsatzleitfahrzeug fungieren kann. In einem weiteren Raum steht ein großes Motorrettungsboot, das, vornehmlich bei Einsätzen auf den Chiemsee Inseln, alle notwendige Ausrüstung transportieren kann.
Die enormen Kosten des Wasserrettungszentrums konnten, so Weilharter, neben den Zuschüssen von Landkreis, Kommunen und Stiftungen, den Versicherungsleistungen und den Einnahmen durch Schwimmkurse, letztlich nur über Spenden und die enormen Eigenleistungen abgedeckt werden. Aktuell bereiteten den Rettungsorganisationen große Sorgen, dass immer weniger Kinder sicher schwimmen lernen. Hier wünscht sich die DLRG mehr Möglichkeiten, in Hallenbädern Schwimmkurse anbieten zu können.