Nächster Stopp unserer “Landwirtschaft und Umwelt im Dialog”-Tour durch Bayern: Unterfranken. Auf dem Weingut Dumbsky in Volkach gab es ein Wiedersehen mit der ehemaligen Weinkönigin Marlies Dumbsky, die vor einigen Jahren für die grüne Landtagsfraktion gearbeitet hatte. Ihr Vater, Hermann Dumbsky führte uns gleich auf einen Weinberg in Steillage, mit grandiosem Blick auf die wunderschöne Volkacher Mainschleife.
Ein großes Thema im Weinbau ist die Bewässerung, die als Folge des Klimawandels immer wichtiger wird. Dazu laufen auch einige Modellversuche der Staatsregierung. Dabei wies Dumbsky auf die Notwendigkeit der Begrünung im Weinberg hin. Bei den immer öfter auftretenden Starkregen sei eine Begrünung des Weinbergs unerlässlich. Natürlich wurde auch das anhaltende feuchte Wetter angesprochen, das im Weinbau große Probleme wegen der Pilzbelastung mit sich bringt. Hier gibt es neue pilzwiderstandsfähige Sorten, die aber noch wenig bekannt sind. Bei der anschließenden Weinprobe konnten wir uns von der guten Qualität der Weine überzeugen.
Weiter ging es zum Naturlandhof Peter in Schwebheim, wo Kräuter und Gemüse angebaut werden. Schwebheim ist traditionell ein beliebtes Anbaugebiet für Kräuter: die aktuell noch fünf Schwebheimer Kräuter-Landwirte bauen Frauenschuh, Echinacea, Brennessel, Angelika, Spitzwegerich und vieles mehr an – und das alles bei drei Betrieben in Bio! Die Familie Peter hat sich auf den Bio-Pfefferminzanbau spezialisiert. Das läuft so gut, dass sie den Anbau auch verdoppeln könnten, wenn es Personal gäbe. Abnehmer sind große Biotee-Hersteller, die die getrockneten, ganzen Pfefferminzblätter für Blattmischungen verwenden.
Auch in der Bildungsarbeit ist die Familie Peter tätig und hat einen Gemeinschaftsgarten angelegt. Hier können sich Gartenliebhaber eine Parzelle für ein Jahr mieten. Das Gemüse ist schon angepflanzt, es muss nur noch gepflegt und geerntet werden. Diese besonders nachhaltige Art der Umweltbildung sollte unbedingt mehr gefördert werden!
Ein wirklich interessanter Tag in Unterfranken! Wir waren begeistert vom Einfallsreichtum der Landwirt*innen und der hohen Qualität der erzeugten Produkte. Besonders bemerkenswert war, dass beide Betriebe sich zusätzlich der Pflege des fränkischen Gelbviehs verschrieben haben. So kommt Tradition und bäuerliche Landwirtschaft in bester Weise zusammen.