Kommentar zur Pressemitteilung 216 der Bayerischen Staatskanzlei (Bericht aus der Kabinettssitzung): Ministerrat beschließt Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 “NaturVielfalt Bayern” / Umweltminister Dr. Marcel Huber: “Vielfalt bewahren – Anstrengungen für Erhalt der biologischen Vielfalt verstärken”
Hubers Programm ist gut gemeint, doch Hilfsprogramme, Kartierungen und Umweltbildung helfen kaum, wenn die Ursachen – die ja längst bekannt sind – nicht bekämpft werden. Die aktuelle Intensivierung der Landwirtschaft gründet sich auf maximale Flächenausbeutung und lässt keinen Raum mehr für Naturvielfalt. Der zunehmende Anbau von Energiepflanzen heizt den Flächenhunger noch zusätzlich an.
Dazu kommt der unvermindert hohe Einsatz von Pestiziden. Die Chemikalien zur Schädlingsbekämpfung wie Neonicotinoide und Fipronil töten Bienen, schädigen Schmetterlinge und andere Bestäuber und gefährden auch Vögel. Und egal, ob man diese Chemikalien nun als Pflanzenschutzmittel oder Agrargifte bezeichnet: es ist endlich an der Zeit, ihre Verwendung zu stoppen und zu verbieten.
Die Artenvielfalt ist in Deutschland auf landwirtschaftlichen Flächen ernsthaft bedroht. Und weder die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ noch das „Greening“ im Zuge der EU-Agrarförderung ändern daran etwas. Dies zeigt eine beim Michael-Otto-Institut im NABU in Auftrag gegebene Studie.
Die SZ schreibt: „So schön und aufwendig StM Hubers Programm daher kommt, in Wirklichkeit ist es das Eingeständnis, dass die bisherige Naturschutzpolitik der Staatsregierung gescheitert ist.“ (Süddeutsche Zeitung, 30.07.2014)
Ich meine, es liegt in den Händen der Agrarpolitik, dem Artensterben ein Ende zu machen: Ökologie und Ökonomie, Naturschutz und Wirtschaftlichkeit müssen sich auch in der konventionellen Landwirtschaft vereinbaren lassen!