Auch wenn sie “nur” virtuell war: für mich war die Biofach 2021 ein voller Erfolg. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und viele interessante Gespräche geführt. Zum Beispiel mit einem bayerischen Start-up, das Bio-Schokolade direkt in Afrika produzieren lässt und damit dafür sorgt, dass der Kontinent nicht mehr nur reiner Rohstofflieferant ist, sondern die Wertschöpfung auch dort verbleibt (www.fairafric.com). Oder ein Allgäuer Unternehmen, das sich Gedanken über die Trester-Verwertung gemacht hat und jetzt aus Trester Tortillas produziert (). Inspiriert hat mich auch die Firma Recup, die den Wegwerf-Kaffeebechern durch ein klug durchdachtes Pfandsystem den Kampf angesagt hat, und “HANS Brainfood” aus München, die regionalen Hanf zu Proteinriegeln verarbeiten.
Es gibt in der Szene unglaublich viele Leute, die kreativ und zukunftsgerichtet daran arbeiten, dass sich etwas bewegt. Wir fordern von der Bayerischen Staatsregierung, den Bio-Boom in Bayern, der sich auch auf Verbraucherseite zeigt, zu stärken, damit die bayerische Landwirtschaft auch davon profitieren kann. Wir brauchen zum Beispiel unbedingt bayerische Bio-Verarbeitungsstrukturen: natürlich Bäckereien und Metzgereien, aber auch Mühlen und Gemüseverarbeitende. Denn wir können noch so viel erzeugen – wenn wir es in Bayern nicht verarbeiten können, können wir es nicht einmal unter dem Bayerischen Bio-Siegel vermarkten. Die bayerische Wirtschaftsförderung muss endlich aktiv in die Umstellungsberatung für Bioverarbeitung einsteigen und Programme entwickeln, damit die bayerischen Lebensmittelhandwerksbetriebe und Verarbeiter auf Bio umstellen können.
Bio aus Bayern steht in den Startlöchern – und diese Chance müssen wir nutzen!