Beim Besuch der Grünen Bundestagsabgeordneten Lisa Badum bei uns im Landkreis drehte sich alles rund um den Wald. Nach einer vom OV Salzachtal organisierten Exkursion in den Wald bei Götzing gab es eine kleine Brotzeit auf dem Knallerhof in Güsshübel bei Kirchanschöring.
Zur Sprache kamen an diesem Tag die häufigen Konflikte zwischen Jägern und Grundeigentümern sowie die Notwendigkeit des Waldumbaus für einen Wald der Zukunft. Dieser darf nicht mehr nur unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit gesehen werden. Wirtschaftlichkeit ist natürlich wichtig, kann aber nicht das einzige Ziel sein in Zeiten des Klimawandels. Damit Naturverjüngung stattfinden kann, braucht es auch ein besseres Vorgehen gegen Verbissschäden. Durch die veränderte Kulturlandschaft mit immer weniger freiwachsenden Hecken, Gehölzinseln oder Krautsäumen konzentriere sich der Wildbestand überwiegend auf den Wald. Dies sei vor allem im Winter der Fall, wenn Felder und Wiesen kaum mehr Schutz und Deckung böten, wie Joachim Käs, der Jagdvorsteher der Jagdgenossenschaft Fridolfing, erläuterte. In Fridolfing gebe es 3000 Hektar jagdbare Fläche, davon seien nur 690 Hektar Wald.
Lisa Badum erinnerte an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das besagt, dass Klimaschutz als Freiheitsrecht gilt. Sie warte darauf, dass endlich diejenigen, die das Klima schützen, belohnt würden. Für den Klimaschutz brauche es Wälder und Moore als Kohlenstoffsenken. Sie gab zu bedenken, ob es wirklich nötig sei, Flächen, auf denen der Borkenkäfer gewütet hat, zu räumen. Sie sprach sich dafür aus, dieses Vorgehen zu überdenken und der Natur mehr zu vertrauen.
Klar befürwortet Lisa Badum einen dritten Nationalpark in Bayern. Sie kämpfe für einen Nationalpark Steigerwald, um die alten Buchenbestände, die es dort noch gibt, zu schützen. Dabei wisse sie einen Großteil der Bevölkerung hinter sich. Gerade die Staatswälder seien öffentliche Wälder und gehörten somit uns allen. Insofern seien es die Bayerischen Staatsforsten, die für den Wald der Zukunft mit gutem Beispiel vorangehen sollten.
Text: Katrin Kleinert