Die Unbeugsamen – Frauen in der Politik

Zu einem Film- und Diskussionsabend kam meine ehemalige Landtagskollegin Margarete Bause nach Trostberg. Der Film „Die Unbeugsamen“ von Filmemacher Torsten Körner portraitiert Politikerinnen der Bonner Republik und heute und hat mit seinem Film ein erkenntnisreiches Zeitdokument über die Geschichte der Frauen der Bonner Republik geschaffen. Ihr Leitspruch „Politik ist eine viel zu ernste Sache, um sie allein den Männern zu überlassen“ gilt bis heute.

Dieses Ansinnen hat auch Margarete Bause in die Politik geführt. Sie arbeitete vor ihrer Abgeordnetentätigkeit seit 1984 als Frauenreferentin im Grünen Landesverband und kämpfte um die Quotierung in Wahl- und Redelisten – auch bei den Grünen zu Beginn nicht selbstverständlich. „Wir mussten die Männer erst rüberziehen“, berichtet sie. Aus eigener Erfahrung weiß sie: frauenfeindlichen Kommentare waren in den Parlamenten weit verbreitet – heute ist es oft ausufernder Hass im Netz, dem sich engagierte Frauen ausgesetzt sehen. „Die Kämpfe sind noch nicht ausgestanden“, sagt Margarete Bause deshalb.

Mein Fazit: Ich habe großen Respekt vor allen Frauen in allen Parteien, die sich in der Nachkriegsrepublik politisch engagiert haben. Teilweise ist man wirklich fassungslos, wie herablassend manche Männer gegenüber Frauen in der Politik aufgetreten sind. Und ein Eindruck bleibt besonders stark zurück: diese Frauen haben ihren Auftrag als gewählte Politikerinnen sehr ernst genommen, sie haben immer für die Sache gekämpft und nicht nur für ihre Posten. Rückgrat, Verantwortungsgefühl und Empathie sind die Basis für gute politische Arbeit – hier sind die Frauen der Bonner Republik wirklich ein Vorbild für mich.