Miteinander reden statt übereinander: dass das auch funktioniert, wenn sich zwei Gruppen eher kontrovers gegenüberstehen, hat sich für mich vergangene Woche wieder gezeigt: Wir Grüne trafen uns mit Vertretern von Land schafft Verbindung Oberbayern, erst zum Gespräch im Landtag, dann zur Hofbesichtigung. Aufhänger waren die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Landwirtschaft.
Der Tag begann auf dem Kollerhof der Familie Wagner. Lohnunternehmer Rainer Wagner sowie weitere Landwirte von Land schafft Verbindung führten geodatengestützte Technik für Pestizidausbringung und Düngung vor. Die sehr präzise Ausbringung von Pestiziden und Düngemitteln ermöglicht, die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen, und spezielle Sensoren ermöglichen die Messung von Bewuchs sowie die Dokumentation von Bodennährstoffen.
Für mich ist klar: die Digitalisierung auf dem Acker ermöglicht zwar, Spritz- und Düngemittel einzusparen, und das begrüße ich natürlich. Auf der anderen Seite ist und bleibt unser Ziel, den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft drastisch zu reduzieren – denn nur so können wir Artenvielfalt und Wasser schützen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es dann weiter auf einen Milchviehbetrieb, den Hierl-Hof mit rund 70 Rindern in Neuses im Landkreis Eichstätt.
Einigkeit herrschte bei allen Teilnehmer*innen darüber, dass man regionale Wirtschaftskreisläufe viel stärker vorantreiben muss – durch politische Rahmenbedingungen, aber auch durch Initiativen aus der Landwirtschaft. Auch eine klare und verpflichtende Kennzeichnung ist dringend notwendig, damit Verbraucher heimische Produkte von Importware unterscheiden können. Mein Fazit: Nur wenn man miteinander redet, kann wirklich etwas vorwärts gehen, und sich wirklich etwas verändern in unserer Landwirtschaft.
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