Beim Kongress zum UN-Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe waren sich alle einig, dass die bäuerlichen Familienbetriebe schützenswert sind. Das Problem dabei ist meiner Ansicht aber: Die Preispolitik des Handels ist der Ruin der kleineren Bauern. Der Lebensmittelmarkt in Deutschland wird von etwa sechs Konzernen, den Hauptabnehmern, bestimmt, und diese bestimmen den Preis. Ein kleiner Bauer hat da keine Chance, oft nicht einmal ein Zusammenschluss mehrerer kleinerer Bauern. Man sieht ja an der aktuellen Preispolitik ums Fleisch: ein hochwertiges Lebensmittel wird bei uns ohnehin schon derart verramscht, und jetzt gibt es wieder einen Preiskampf! Das halte ich für verwerflich und ethisch skrupellos, und für die Bauern ist es sowieso katastrophal.
Meine Forderung an den Bauernverband ist, dass er sich als Vertreter der Bauern mehr auch um diesen Aspekt der Vermarktung kümmern müsste.
Generell finde ich unheimlich schade, dass bei uns in Deutschland, und auch in Bayern, die Entwicklung hin zum Credo des Bauernverbands „Wachsen oder Weichen“ geht. Ich habe per se nichts gegen große landwirtschaftliche Betriebe, aber ich halte es für wichtig, dass wir uns die bestehende Vielfältigkeit erhalten und die kleinen Betriebe vor dem Aussterben schützen. Dabei ist eines aber klar: kleine Betriebe können nur bestehen mit einer regionalen Wertschöpfungskette. Hier gilt es also anzusetzen.