Seit 15 Jahren betreiben Anahid Klotz und ihr Ehemann Gerhard Gregori die Eselfarm Asinella mit 11 Therapieeseln. Ein Räumungsbescheid, verordnet durch das Landratsamt Weilheim-Schongau, bedroht nun die Existenz der Farm und die wertvolle Arbeit der Therapietiere. Dagegen haben die Betreiber nun eine Petition eingereicht, die im Herbst vom Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags behandelt wird. Gemeinsam meinem Kollegen Andreas Krahl habe ich die Eselfarm kürzlich besucht.
Die Esel werden bei der Arbeit mit Behinderten, Kindern, Senioren oder schwertraumatisierte Frauen eingesetzt. „Die Tiere haben einen besonderen Zugang zu Patient*innen, da sie ihn unvoreingenommen begegnen“, erklärte Anahid Klotz. Ihre Arbeit wird weithin wertgeschätzt: etwa 7250 Bürgerinnen und Bürger haben ihre Petition zur Erhaltung der Farm mit ihrer Unterschrift unterstützt.
Nach einer Bauprüfung ihrer Eselsfarm im März 2020 erhielt das Ehepaar den Räumungsbescheid. Bis Mai 2020 sollte die Farm geräumt und alle zugehörigen Gebäude inklusive Wohnhaus abgerissen werden. Die Begründung: ihr Betrieb erfülle nicht die Kriterien für das landwirtschaftliche Privileg, Gebäude im Außenbereich zu bauen. Auch wurden für den Bau der Gebäude die entsprechenden Anträge nicht gestellt, weshalb diese zum Teil als Schwarzbauten eingestuft wurden. Für Klotz völlig unverständlich: „Wir sind immer davon ausgegangen, dass wir eine Landwirtschaft betreiben und so auch ihre Privilegien nutzen dürfen.“
Zum Hof mit etwa zwölf Hektar gehören neben den Eseln auch fünf Kühe, 31 Bienenvölker, Schafe und Hunde. Gerhard Gregori verfügt zudem über jahrelange landwirtschaftliche Erfahrung und arbeitet schon sein Leben lang mit Tieren und in der Landwirtschaft. „Diese Erfahrung ist klar mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung gleichzusetzen“, befand auch Landtagsabgeordneter Andreas Krahl. Auch ein Gutachten des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Weilheim stellte eindeutig fest, dass die wesentlichen Kriterien für privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich erfüllt sind und eine nachträgliche Genehmigung der Gebäude somit möglich ist.
Mein Fazit: Die Kriterien einer Landwirtschaft sind hier erfüllt. Es ist unsere Aufgabe, kleine Betriebe wie diesen, die nicht nur klassische Landwirtschaft betreiben, zu erhalten und zu unterstützen! Die Eselfarm Asinella soll weiter bestehen.