In Krisenzeiten darf es Ausnahmeregelungen geben, deshalb halte ich es auch für vertretbar, die Ökologischen Vorrangflächen in diesem Jahr für den Anbau zu nutzen. Die Stilllegungsflächen, die ab 2023 verpflichtend sind, wenn man Direktzahlungen erhalten will, dürfen aber nicht angetastet werden. Der dramatische Artenschwund bleibt bestehen, Schmetterlinge und Wildbienen brauchen Lebensräume. Wir dürfen diese Krisen nicht gegeneinander ausspielen. Strategien wie Farm to Fork und der Ausbau des Ökolandbaus, die versuchen, diese weltweiten Krisen abzumildern, müssen unbedingt weiterhin gefördert werden! Denn ohne den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist auch keine Lebensmittelproduktion möglich.
Viel wichtiger ist es, auf Dauer die landwirtschaftliche Produktion umzustellen: Das heißt vor allem, weniger Getreide in den Tank und in den Futtertrog. Die Beimischungsverpflichtung von nachwachsenden Rohstoffen bei Benzin muss abgeschafft werden. Denn 70 % der Getreidemenge weltweit wandert in die Autotanks und in die Futtertröge!