Nach der heutigen Anhörung im Umweltausschuss des Landtags zum Tierwohlskandal in Allgäuer Milchviehbetrieben ist für mich klar: es muss einen Neustart für das Regionalsiegel „Geprüfte Qualität Bayern“ geben. In der Anhörung wurde klar, dass einer der betroffenen Betriebe bei einem Audit von GQ Bayern im August 2019 das Siegel erneut erhalten hatte, obwohl seit dem Jahr 2017 bei Kontrollen regelmäßig Verstöße gegen das Tierschutzrecht festgestellt worden waren.
Solche Vorgänge beschädigen das regionale Qualitätssiegel und den Ruf der bayerischen Landwirtschaft! Wir müssen die Vergabekriterien für ‚Geprüfte Qualität Bayern‘ deutlich nach oben schrauben. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich darauf verlassen können, dass ein GQ-Bayern-Einkauf echten Mehrwert bietet – qualitativ hochwertige Produkte aus einem ethisch vertretbaren Erzeugungsprozess.
Dabei geht es auch um den Einsatz von Futtermitteln, die für mich bei einem solchen Siegel ebenfalls aus Bayern kommen müssen. Ich unterstütze deshalb die Petition der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, AbL (https://www.openpetition.de/petition/online/qualitaet-aus-bayern-futtermittel-aus-europa-und-mehr-tierschutz?fbclid=IwAR06rFSUh7ys8jKkTTQ8LhoxTOKZa_lX_G6BH2CqalO6ebh0CH6nofBa0u4). Palm- oder Kokosöl hat in Aufzuchtmilch für unsere Kälber nichts verloren! Mit konsequenter Vollmilchfütterung in der Kälberzucht oder -mast tun wir unseren Tieren etwas Gutes, halten die Wertschöpfung in Bayern und beteiligen uns nicht an der unverantwortlichen Abholzung unserer Regenwälder. Auch dieses Aufzuchtkriterium sollte Bestandteil des GQ-Siegels werden.