Pestizid-Einsatz auf bis zu 170.000 Quadratmetern so genannter „ökologischer Vorrangflächen“
Ausgerechnet auf so genannten „ökologischen Vorrangflächen“ in Bayern findet derzeit ein groß angelegter Glyphosat-Freilandversuch statt – so kann man es wirklich nennen: Betroffen sind nach unseren Informationen knapp 170.000 Hektar Greening-Flächen, auf denen eine Zwischenfruchtnutzung erfolgt. Aufgrund des milden Winters sind die Pflanzen dort nicht abgefroren, weshalb die Landwirte jetzt vielerorts großflächig das Pflanzengift Glyphosat zum Einsatz bringen.
Es war von vorneherein ein Treppenwitz, dem Bauernverband bei den ökologischen Vorrangflächen das Zugeständnis zur Zwischenfruchtnutzung zu machen, denn diese Form der Bewirtschaftung sollte ohnedies auf allen Äckern fachliche Praxis sein. Was das CSU-Agrarministerium noch im März auf unsere Anfrage einen „wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz“ nannte, entpuppt sich jetzt als riesiger Umweltfrevel. Die aktuelle Praxis bei den ökologischen Vorrangflächen, die zu drei Vierteln einer Zwischenfruchtnutzung unterliegen, ist absurd. Deshalb fordern wir umgehende Korrekturen: Besseren Umweltschutz und größere Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen wir nur dann, wenn wir den Pestizideinsatz auf allen Greening-Flächen grundsätzlich verbieten!
Wir werden daher unseren zu Beginn der Legislaturperiode von der CSU-Mehrheit abgelehnten Antrag für ein Pestizidverbot auf ökologischen Vorrangflächen (Drs. 17/22) erneut einreichen.