Die aktuellen Temperaturen und der ausbleibende Regen lassen uns auch hier in Bayern spüren, was die Klimakrise tatsächlich für unser Leben bedeutet. Insbesondere die bayerische Landwirtschaft ist von der Dürre betroffen.
Aktuell gibt es meist nur Prognosen zu den unterschiedlichen Kulturen, die sich genau wie das Wetter auch ändern können. Trotzdem zeigt sich schon jetzt im Norden Bayerns, dass das Sommergetreide zu wenig Niederschläge abbekommen hat, Winzer*innen die Trauben von ihren Stöcken schneiden müssen, um sie zu entlasten und niedrige Pegelstände am Main ein Wasserentnahmeverbot greifbar werden lassen.
Das alles ist dramatisch, aber nicht überraschend. Wir befinden uns mitten in der Klimakrise und werden in Zukunft immer öfter mit Dürren, aber auch mit Überschwemmungen, Spätfrösten und Stürmen konfrontiert sein. Wenn wir jetzt nichts Grundlegendes an unserem Landwirtschaftssystem und selbstverständlich auch an unserem CO2-Ausstoß ändern, wird das Risiko von Ernteausfällen mit jedem Jahr steigen.
Die gute Nachricht: Es gibt Lösungsansätze, um unsere Landwirtschaft resilienter gegen die Klimakrise zu machen. Diese Ansätze sichern nicht nur unsere Ernährung, sondern fördern gleichzeitig auch die Artenvielfalt und schützen das Klima.
Bodenschutz ist ein gutes Beispiel dafür. Mit Humusaufbau, vielfältigen Fruchtfolgen, ganzjähriger Bedeckung und der Förderung des Bodenlebens haben wir die besten Werkzeuge bereits an der Hand. Bedeckter Boden erhitzt sich langsamer und auf ihm verdunstet – je nach Art der Auflage – weniger Wasser. Höhere Humusanteile sorgen dafür, dass der Boden sich bei Regen wie ein Schwamm aufsaugen und die Feuchtigkeit länger halten kann. Außerdem ist in humusreichen Böden mehr Kohlenstoff enthalten, den die Pflanze vorher in Form von CO2 aus der Atmosphäre entnommen haben. Hecken und Feldgehölze helfen dabei, Erosion durch Wind und Starkregen zu verhindern, halten die Feuchtigkeit durch den gebremsten Wind besser im Boden und bieten einen Lebensraum für unsere heimischen Arten.
Der Ökolandbau bietet hier bereits viele krisensichere Ansätze. Gleichzeitig braucht es noch mehr Forschung und politische Unterstützung, um die gesamte Landwirtschaft ökologischer und damit zukunftssicher aufzustellen.