Im Chiemgau-Gymnasium fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendliche im Ehrenamt“ statt, bei der ich gemeinsam mit anderen Vertretern aus Politik und Gesellschaft mit den Schülerinnen und Schülern das Thema „Nur für die Ehre ein Amt? – Vereinbarkeit von Schule und gemeinnütziger Arbeit“ diskutieren durfte.
Unter den 300 Zuhörern in der voll besetzten Neuen Aula des Chiemgau-Gymnasiums waren die Stellvertretende Landrätin Resi Schmidhuber und Oberbürgermeister Christian Kegel sowie der Geschäftsführer der Bürgerstiftung Traunsteiner Land, Rolf Hasslach. Sie erlebten einen äußerst informativen und anregenden Abend, in dem viele Aspekte des Ehrenamts diskutiert wurden. Die angesprochenen Themenbereiche hatten die Zehnt- und Elftklassler im Sozialkunde-Unterricht vorbereitet.
Zur Sprache kamen unter anderem finanzielle Probleme der Freiwilligenarbeit oder die Frage, wie man Ehrenamt und Schule zeitlich besser vereinen könne. „Wer sich engagiert, gewinnt“, strich Alois Glück heraus, riet den jungen Zuhörern aber auch: „Vernachlässigen Sie für das Ehrenamt nicht Ihre Berufsausbildung!“
Dr. Bärbel Kofler betonte: „Demokratie ohne Ehrenamt gibt es nicht!“ Sie wies die Zuhörer darauf hin, dass man sich angreifbar mache, wenn man sich politisch engagiere: „Aber das muss man aushalten, das gehört beim Ehrenamt dazu.“
Gisela Sengl erläuterte den Schülerinnen und Schülern, dass jeder Berufspolitiker sich zunächst ehrenamtlich betätigt habe. Sie unterstrich: „Ehrenamt gibt einem ein Gefühl von Glück und Erfüllung. Die Gesellschaft lebt davon!“
Auch Michaela Kaniber forderte dazu auf, sich zu engagieren: „Nur schimpfen, sich zurücklehnen und motzen – das gilt nicht! Man muss auch selbst kämpfen. Also übernehmen Sie Verantwortung – das ist eine Frage der Ehre!“
Wolfgang Krell hob hervor, dass ehrenamtliche Tätigkeit oft Grundlage für Innovation sei. So sei die Alten- und Behindertenhilfe im 19. Jahrhundert auf das Engagement von Bürgern hin entstanden. Seine Organisation versuche, das „Service Learning“, das „Lernen durch Engagement“, an die Schulen zu bringen: „Die traditionellen Wege ins Ehrenamt funktionieren nicht mehr richtig, daher muss das Engagement schon in der Schule aufgenommen werden.“
Die Podiumsdiskussion war Abschluss des Jahresthemas des Chiemgau-Gymnasiums, „Ehrenamt/Engagement“. Die Schülerschaft führte dabei auch einen zweiminütigen Film vor, in dem junge Ehrenamtler die Motivation für ihr Engagement begründeten. Im Laufe des Schuljahres hatten zahlreiche ehrenamtliche Organisationen und soziale Einrichtungen den Schülerinnen und Schülern ihre Arbeit vorgestellt. Der Koordination des Jahresthemas lag in den Händen von Studienrat Sebastian Noack, bei dem sich Schulleiter Klaus Kiesl eingangs herzlich bedankte.
Der Erlös der Veranstaltung geht an die Bürgerstiftung Traunsteiner Land. Der Elternbeirat bedankt sich bei der Adelholzener Alpenquellen GmbH, die den Abend mit einer großzügigen Getränkespende unterstützte.
Fotos: Michael Voit
Pressemitteilung des Chiemgau Gymnasiums