Ein Wolf läuft im Chiemgau durch eine Ortschaft, reißt mehrere Schafe – und kurze Zeit später kürzt die Bayerische Staatsregierung die Förderung für Herdenschutzzäune. Ein Unding! In einem meiner zahllosen Gespräche vor Ort nach den Wolfsrissen hatte ich zufällig von der Entscheidung erfahren und die Gründe dafür dann bei der Staatsregierung erfragt. Diese Kürzungen kommen zum vollkommen falschen Zeitpunkt. Gerade jetzt müssen wir mit allen Mitteln daran arbeiten, eine konfliktarme Koexistenz von Weidetierhaltung, Mensch und den zurückkehrenden, stark geschützten Wölfen zu ermöglichen. Dazu gehören nicht nur ein massiver Ausbau der Beratung, sondern auch eine stabile Förderung von gutem Herdenschutz mit maximal moderaten Anpassungen. Ich sehe darin eine gesellschaftlich relevante Frage und deshalb unbedingt eine angemessene Verwendung von Steuermitteln.
Anstatt den Referenzkostenbetrag für den Herdenschutzzaun in der Investitionsförderung Herdenschutz Wolf zu begrenzen, muss man die Förderkulisse auf ganz Bayern ausweiten. Sie ist zu eng gefasst, aber wir müssen weg vom Klein-Klein und auch hin zu einer unbürokratischeren Ausgestaltung. Denn dieser Wolf ist sicher nicht der letzte gewesen, der durch Bayern zieht. Wir Grüne werden dazu eine Reihe von parlamentarischen Initiativen in die Wege leiten.