Auf der Landesdelegiertenkonferenz wählen wir Eike Hallitzky als neuen Landeschef. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle!
Außerdem wird mein Antrag „Regional und Bio ist Grün!“, nachdem die Delegierten ihn schon auf Platz 5 gelistet hatten, mit großer Mehrheit angenommen – ich freue mich sehr!
Hier der Antrag:
Regional und Bio ist Grün
Die LDK möge beschließen:
Wir sehen in der Agrarwende eine der wichtigsten Herausforderungen der nächsten Jahre. Eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft lehnen wir ab.
Landwirtschaft muss ökologisch und sozial verträglich sein, Boden, Wasser und Klima schützen und die Artenvielfalt erhalten. Sie muss artgemäße Haltungsformen von Nutztieren praktizieren.
Landwirtschaft im Zusammenhang mit ethischen Grundsätzen der Nutztierhaltung muss verstärkt politisch und gesellschaftlich thematisiert werden.
Die Regionalität der Lebensmittelerzeugung muss gestärkt werden, insbesondere brauchen wir eine stärkere Förderung der Bio-Landwirtschaft
Im Einzelnen fordern wir:
- Die Beratung und Ausbildung für ökologische Landwirtschaft soll ausgeweitet werden
- Agrarthemen wie Erzeugung und Herkunft von Lebensmitteln, gesunde Ernährung, Biolandwirtschaft und Umweltschutz sollen in Schulen stärker behandelt werden
- Wir fordern, dass staatliche Institutionen verstärkt auf heimische Biolebensmittel zurückgreifen
- Ökologischer Anbau, die regionale Verarbeitung und Vermarktung ökologischer Lebensmittel soll verstärkt unterstützt werden
- Wir wollen keine rein exportorientierte Landwirtschaft, sondern eine Landwirtschaft, die vor allem die regionalen Märkte bedient
- Wir wollen eine Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel erzeugt ohne den Einsatz von Agrogentechnik, ohne Pestizid- und Antibiotikarückstände
Begründung:
In Bayern sind die Auswirkungen einer zunehmenden Industrialisierung der Landwirtschaft massiv spürbar. Der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung ist unverantwortlich. Regional konzentrierte Tierhaltung mit zu hohen Nährstoffausträgen gefährdet die Umwelt. Dabei ist für viele Menschen die Landwirtschaft ein wichtiges Thema. Laut einer Emnid-Umfrage zu Landwirtschaft im Unterricht soll Landwirtschaft Pflichtstoff an den Schulen werden. Nur knapp 7 % der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern werden aber bisher biologisch bewirtschaftet. Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist viel höher und muss derzeit durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden. Dadurch entgeht den bayerischen Bauern eine große Chance. Sie zu ergreifen braucht es aber staatliche Unterstützung und Förderung.
Beim Forum zum Thema Landwirtschaft am Nachmittag sprechen wir über die Möglichkeiten des ökologischen Landbaus und der bäuerlichen Landwirtschaft.
Das Forum ist ein erster Impuls zum Schwerpunkthema Landwirtschaft, das wir im kommenden Jahr intensiv weiterführen werden. Die Delegierten konnten drei Workshops besuchen:
1. Für eine bäuerliche Landwirtschaft – Gegen Agrarfabriken und Massentierhaltung (mit Josef Schmidt (Biobauer, Steinwald, Rotes Höhenvieh) und Heidi Terpoorten (LAK Ökologie))
2. Landwirtschaft ohne Pestizide, Gentechnik und Monokultur – ein teurer Traum für wenige? (mit Gisela Sengl MdL)
3. Anders Leben: solidarische Landwirtschaft, Foodkoops, Dorfläden – Keimzellen der Gemeinwohl-Ökonomie (mit Daniel Überall (Kartoffelkombinat) und Sigi Hagl (LaVo))