Auch bei der Agrartour in Freising ging es uns wieder darum, die Einzigartigkeit und den Reichtum unserer bayerischen Regionen aufzuzeigen. Zuerst besuchten mein Kollege Christian Magerl und ich einen Bio-Hopfenhof nach Wolznach. Bio-Bauer Georg Pichlmaier, der seinen Betrieb aus Überzeugung umstellte, berichtete über seine Arbeit als Hopfenbauer. Pichlmaier, der auf 10 Hektar Hopfen anbaut, ist stolz darauf, dass der regionale Hopfen wegen der guten Qualität auf dem Weltmarkt gehandelt wird – auch weil ihm in seiner Heimat die Abnehmer fehlen: Es gibt nicht genug Bio-Brauereien vor Ort.
Und auch wenn er mit den konventionellen Hopfenbauern wegen der Pestizide zu kämpfen hat, war die Umstellung auf ökologische Erzeugung für ihn lohnenswert. Der Ertrag beträgt zwar 20 % weniger als im herkömmlichen Anbau, dafür erzielt der Bio-Hopfen aber höhere Preise. Pichlmaier hatte zum Abschluss aber doch ein Anliegen, das er Gisela Sengl und Dr. Christian Magerl für die politische Arbeit mitgab: ihm ist eine bessere Abstandsregelung zum konventionellen Anbau wichtig, um den Bio-Anbau besser zu schützen.

Grüne Agrartour in Freising: Abgeordnete Dr. Christian Magerl und Gisela Sengl besuchen einen Bio-Hopfenhof in Wolnzach
Grüne Agrartour in Freising: Abgeordnete Dr. Christian Magerl und Gisela Sengl besuchen einen Bio-Hopfenhof in Wolnzach

„Wer sauber arbeitet, hat nichts zu verbergen“

Anschließend besuchten wir mit weiteren grünen Kolleginnen und Kollegen die Tagwerk Biometzgerei in Niederhummel-Langenbach. Auch die Biometzgerei mit eigener Schlachtung trägt dazu bei, die regionalen bäuerlich- handwerklichen Strukturen zu fördern und die Tiere würdig und respektvoll zu behandeln. Bernhard Renner, Geschäftsführer der Bio-Metzgerei meint: „Der Schlachtprozess ist entscheidend für die Qualität der Produkte. Keine noch so gute Tierhaltung kann Wett machen, was in der konventionellen Schlachtung durch Stress kaputt gemacht wird.“ Und dass die Tagwerk Biometzgerei hier ganz hohe Maßstäbe setzt, zeigt sich im ganzen Betrieb. Der Stall, das Schlachten, die Zerlegung und die Verarbeitung – hier ist alles an einem Ort. Die Tiere kommen ausschließlich von Tagwerk-Bauern aus der Region, haben eine kurze Anfahrt und verbringen die letzten Tage auf dem Tagwerk-Biohof neben der Metzgerei. Ohne lange Transporte, ohne Angst und Stress! Für die Tiere geschieht hier alles in Ruhe und ohne laute Geräusche. Und dazu kommt noch die Transparenz der Bio-Metzgerei. Aus Hygienegründen darf zwar kein Besucher die Arbeitsräume betreten, dafür wurde aber das gesamte Gebäude mit großen Fenstern und Erläuterungstafeln ausgestattet. Nach dem Motto „Wer sauber arbeitet, hat nichts zu verbergen“.

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Gisela Sengl, MdL, besichtigt die Tagwerk-Schlachterei und -Metzgerei in Niederhummel

 

Durch Konsumverhalten die Region stärken

Die Diskussion am Abend zum Thema „Genuss mit gutem Gewissen?!“ in Freising rundete den Tag ab. Auf dem Podium diskutierten Gisela Sengl, MdL, agrarpolitische Sprecherin und Dr. Christian Magerl, MdL, umweltpolitischer Sprecher mit Prof. Dr. Hauke Heuwinkel von der TU München. Hauptthema ist auch hier, dass wir mit unserer Ernährung und unserem Konsumverhalten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Stärkung der regionalen Wertschöpfung leisten können. Und da es uns bei der Agrartour neben Heimat und Genuss auch um Kultur geht, kam der kulturelle Aspekt auch zum Zug: Saltzmann´s Green Revolution Syndicate (mit Norbert Bürger und Harry Saltzmann) sorgten im Anschluss an die Diskussion bei Brez’n und Obazdn für gute Stimmung.

v.l: Gisela Sengl (MdL), Hauke Heuwinkel (Hochschule Weihenstephan) und Dr. Christian Magerl (MdL) eröffnen die Diskussion bei der Grünen Agrartour in Freising
v.l: Gisela Sengl (MdL), Hauke Heuwinkel (Hochschule Weihenstephan) und Dr. Christian Magerl (MdL) eröffnen die Diskussion bei der Grünen Agrartour in Freising