Ich freue mich sehr über meine Wahl zur Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft und ländliche Entwickung gemeinsam mit Dietmar Johnen.
Die Schwerpunkte meiner agrarpolitischen Arbeit sind:
- Die Stärkung der regionalen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung. Auf diesen drei Gebieten bringe ich durch mein berufliches Umfeld viel Erfahrung mit. Die regionale Landwirtschaft kann nur überleben, wenn auch die Verarbeitung und Vermarktung in der Region gesichert ist. Der Begriff Region umfasst für mich ganz Deutschland. Hier kleiner zu denken macht für mich als Mitgliedsland der Europäischen Union keinen Sinn.
- Mit dem transatlantischen Freihandelsabkommen sehe ich hier auch eine große Gefahr für die bäuerliche Landwirtschaft und einen Widerspruch zur Regionalität. Der Gentechnik könnte durch das Freihandelsabkommen Tür und Tor geöffnet werden und sie damit auf unseren Tellern landen. Deshalb fordere ich, die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen öffentlich und transparent zu machen. Die landwirtschaftliche Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln als Teil des Freihandelsabkommens macht aber nur Sinn, wenn dabei unsere europäischen Standards übernommen werden.
- Ökologischen Landbau als Parallelfach in allen landwirtschaftlichen Berufsschulen, Fachschulen und Universitäten einführen.
- Agrarpolitik nicht nur als Klientelpolitik für die Bauern sehen, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schließlich hat die Richtung der Agrarpolitik Auswirkungen auf unsere gesamten Lebensgrundlagen: auf eine intakte Umwelt, auf den Klima- und Tierschutz, auf die Qualität unserer Lebensmittel und damit auf die Gesundheit der Menschen. Diese Punkte müssen wir im Sinne unserer Wähler wieder viel deutlicher vertreten, denn die Folgekosten der industrialisierten Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion müssen wir alle teuer bezahlen.
- Gutes und gesundes Essen steht für Lebensfreude, auch das sollten wir Grüne wieder mehr und offensiver rüberbringen.
Wir brauchen nicht nur die Energiewende, sondern wir brauchen auch eine Agrarwende! Es ist unser oberstes Ziel, diese voranzubringen. Bei unserer nächsten Sitzung Ende Februar möchten wir ein Papier mit unserer Stellungnahme zum geplanten Transatlantischen Freihandelsabkommen verabschieden.