Zwei Öko-Modellregionen gibt es in Niederbayern: Ilzer Land (seit 2015) und Passauer Oberland (seit 2019). Beide haben meine Kollegin Rosi Steinberger und ich besucht. Und haben hier viele gute Betriebe, interessante Projekte und beeindruckende Menschen kennengelernt:
Bei der Bio-Bäckerei Wagner in Tiefenbach können die Kunden bei Bio-Brezen, Torten und Brotzeit im gemütlichen Café durch die gläserne Bäckerei bei der Produktion zuschauen. In Eppenschlag soll in einem Leerbestand eine Bauernmarkt-Halle die Bürger*innen an bioregionale Produkte heranführen und ein weiterer Schritt hin zum Genussdorf sein. Am Naturlandbetrieb Dankesreiter in Tittling gibt es dank dem neuen Verfügungsrahmen – ein Förderinstrument, über das die Öko-Modellregionen selbst, schnell und unbürokratisch verfügen können – seit kurzem eine Verkaufshütte, an der sich die Tittlinger rund um die Uhr mit Milch und Käse, Fleisch und Wurst versorgen können. Und Bio-Pioniere wie Walter Dankesreiter aus Otterskirchen, der auf seinem Bio-Milchviehbetrieb demnächst Ammenkuhhaltung einführen möchte, bringen ihr Fachwissen und ihre Begeisterung als wichtige Stützpfeiler für die Öko-Modellregionen ein.
Viele Bürgermeister in den beiden Regionen haben erkannt, dass die Öko-Modellregion ein Gewinn für ihren Ort sein kann: die Wertschöpfung bleibt in der Region, die Akteure – vom Produzenten über Verarbeiter und Vermarkter bis hin zum Konsumenten – können sich vernetzen, es entsteht ein Miteinander, man lernt voneinander. Und: Bio-Landwirtschaft ist gut für Klima und Umwelt. Die Öko-Modellregionen brauchen engagierte Menschen, die mit Herzblut dabei sind und wirklich etwas verändern möchten. Und wenn viele Menschen in der Region dahinter stehen, dann geht auch was vorwärts. Weiter so!