Danke an die Familie Lamprecht und ihre Mitarbeiter für die Hofführung. In der Ölmühle in Garting bei Schnaitsee werden hochwertige Öle produziert und im eigenen Hofladen verkauft. So geht regionale Wertschöpfung!
Artikel mit freundlicher Genehmigung von Josef Unterforsthuber:
Ein Erlebnis für alle Beteiligten war der Besuch der agrarpolitischen Sprecherin der „Grünen“ im bayerischen Landtag Gisela Sengl und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Regina Reiter bei der Familie Lamprecht in der Gartinger Ölmühle in der Gemeinde Schnaitsee. Sichtlich angetan zeigte sich Sengl von der Leistung der Bäuerin Irmi: „So einen innovativen Betrieb aufzubauen und zu leiten und zugleich vier Kinder großzuziehen braucht schon eine gehörige Portion Energie.“
Nach der Ankunft und der Begrüßung durch die vier Töchter Anna, Romy, Josephine und Theresa führten Toni und Irmi Lamprecht, sowie Mitarbeiter Manfred Heistracher durch den Betrieb. Durch Heistracher kam auch der engere Kontakt zu Sengl zustande. Dieser wurde auf der Grünen Woche in Berlin noch vertieft. Sengl und Reiter besichtigten hochinteressiert den Hofladen, die Ölpressen und Abfüllanlage. Dabei ist noch Vieles echtes Handwerk mit Handarbeit. Wie Toni Lamprecht erklärte wurde der Betrieb 2008 von Milchwirtschaft auf die Ölproduktion umgestellt. Die Irmi hatte Sportwissenschaft studiert und brachte auch das Thema Ernährung in den Betrieb ein. Und so war der Weg nicht mehr weit um die Produktion hochwertiger Öle zu starten. Mittlerweile haben die Lamprechts 29 verschiedene Öle, darunter auch einige Bioprodukte und Gesundheitsöle, im Angebot. „Bio und regional ist die optimale Lösung bei den Lebensmitteln“ hob Gisela Sengl hervor. Sie ließ sich erklären, dass in Garting die gesamte Pflanze verwertet wird. Das beginnt beim Samen, dann das Öl, Mehl und sogar Nudeln. „Unsere Rohware ist absolut regional“ bestätigte Toni Lamprecht.
Sehr positiv bewertete Sengl auch, dass insgesamt 32 Mitarbeiter auf dem Hof tätig sind. „Da sind natürlich auch Praktikanten und Teilzeitarbeiter mit dabei. Aber insgesamt kommen wir auf 12 Vollzeitstellen. Zudem bietet der Hof drei Ausbildungsbereiche als Landwirt, im Büromanagement und als Müller an.“
In der beschatteten Laube war die Ölprobe für die Besucher ein Geschmackserlebnis. Das Kirschkernöl, das Walnussöl, das Traubenkern- und das Kürbiskernöl wurden schnell zu Favoriten auserkoren. In gemütlicher Runde wurde auch noch ein wenig politisiert. So etwa über die verfehlten Zuschussrichtlinien, die auf Flächenbasis basieren. Sengl konstatierte, dass die regionale Wertschöpfung ein wichtiger Ansatz sei. „Dies muss auch in den Kommunen umgesetzt werden. Das hätte dann Symbolkraft für die Bevölkerung.“
Die Landtagsabgeordnete sagte der Familie Lamprecht auch Unterstützung zu, wenn diese nähe des Viktualienmarktes einen neuen Standpunkt für ihre Produkte eröffnet. Zum Abschluss des interessanten Vormittags besichtigte Gisela Sengl zusammen mit Toni Lamprecht noch die Felder mit Drachenkopf und mit Schwarzkümmel und zeigt sich vom Anblick dieser natürlichen Felder angetan. Toni Lamprecht dazu: „Seit der Veranstaltung mit dir im Dezember in Schnaitsee haben wir uns entschlossen: Spritzen tun wir auch unseren Feldern nicht mehr. So ist der gewünschten Artenvielfalt Tür und Tor geöffnet.“