Der Prozess gegen Pestizid-Kritiker in Südtirol geht weiter. Der Südtiroler Landesrat hatte zwar angekündigt, die Klage zurückzuziehen, dies aber bisher nicht in die Tat umgesetzt. Nachdem im September der Gerichtsprozess gegen Agrarexperten des Münchner Umweltinstituts Karl Bär eröffnet wurde, geht das Strafverfahren nun gegen weitere Mitarbeitende des Umweltinstituts sowie den Geschäftsführer des oekom-Verlags Jacob Radloff weiter. Wir Grüne unterstützen die von der Staatsanwaltschaft Bozen wegen übler Nachrede Angeklagten, denn ein solcher Prozess ist Gift gegen die freie Meinungsäußerung. Es ist ein wichtiges demokratisches Recht, auf Missstände aufmerksam zu machen und Kritik zu üben. Und dass es Missstände gibt im konventionellen Obstanbau hinsichtlich Pestizideinsatz, ist unbestritten. Ich hoffe sehr, dass sich die italienische Gerichtsbarkeit nicht von der Macht der Agrarlobby einschüchtern lassen wird. Die Anklage muss eingestellt werden, alles andere wäre eine Farce in einer demokratischen Gesellschaft!