Wir fordern eine menschliche Asylpolitik!
Die Resolution „Schluss mit der Willkommenskultur“ von CSU-Politikern aus den Kreisen Traunstein und Berchtesgadener Land hat mit verantwortlichem politischen Handeln nichts gemein und ist eine Ohrfeige für die Landkreise und Kommunen, die vorbildlich agieren, sowie die professionellen und ehrenamtlichen Helfer, die sich mit unglaublichem Einsatz engagieren. Öffentliche Angstmacherei und politischer Kleingeist sind wenig hilfreich, wenn es jetzt darum geht, den Menschen als Mensch zu begegnen. Dabei stellt niemand in Frage, dass technische Abläufe wichtig und richtig sind: um Flüchtlinge zu registrieren, die Einreise zu kontrollieren und die Verteilung kanalisieren.
Wir stehen am Anfang einer Entwicklung: Wir fangen an, endlich zu begreifen, dass unser Konsum, unsere Umweltverschmutzung und unsere Ausbeutung der Ressourcen globale Auswirkungen hat. Die Folgen von Krieg, Ausgrenzung, Umweltzerstörung und Hunger stehen vor unserer Haustür. Angesichts der verzweifelten, geflüchteten Menschen in nächster Nähe wird die Politik endlich zum Handeln gezwungen.
Die bayerische CSU muss jetzt zeigen, wie stark ihr christliches C trägt. Um es mit Papst Franziskus zu sagen: “Während die Menschheit des postindustriellen Zeitalters vielleicht als eine der verantwortungslosesten der Geschichte in der Erinnerung bleiben wird, ist zu hoffen, dass die Menschheit vom Anfang des 21. Jahrhunderts in die Erinnerung eingehen kann, weil sie großherzig ihre schwerwiegende Verantwortung auf sich genommen hat. Wir brauchen eine neue universale Solidarität. (Laudato si)“.
Natürlich ist diese große Aufgabe nicht von Bayern allein lösbar; es braucht jetzt solidarische Bundesländer und eine europäische und internationale Gemeinschaft, die zusammenarbeitet und sich nicht hinter nationaler Eigensucht verschanzt.