Ich habe auf einige Fragen der Bayerischen Staatszeitung geantwortet, bei denen es um das Thema Organspende ging.
Meine persönliche Meinung:
Die Umsetzung der Widerspruchslösung in Deutschland ist ein geeignetes Instrument, um schnell und effektiv mehr Spender und Spenderinnen zu gewinnen.
Denn: Organspenden retten Leben!
Deshalb setze ich mich für die Widerspruchslösung ein. Das heißt, jeder Mensch ist automatisch Organspender, außer er widerspricht dem zu Lebzeiten ausdrücklich. Liegt also vom Verstorbenen kein Widerspruch vor, dürfen ihm nach dem Tod die Organe entnommen werden.
Hierfür müsste ein deutschlandweites Register aufgebaut werden, in dem man sich eintragen kann. Das vom Bundestag beschlossene Online-Register ist noch nicht vollständig umgesetzt und hat technische Hürden, die potenzielle Spender*innen abschrecken könnten. Hier wäre es wichtig beispielsweise ein Angebot der Hausärzte zu schaffen, nach einem Aufklärungsgespräch den Eintrag in das Register zu übernehmen.
Grüne Parteimeinung:
Dazu gibt es keine geschlossene Meinung. Bisher wurde die erweiterte Zustimmungslösung favorisiert. Aber die Abstimmung im Bundestag unterliegt keinem Fraktionszwang, weil es hier um ein zutiefst menschliches und ethisches Problem geht.
Es braucht Aufklärung und Diskussion und es darf nicht mit der moralischen Keule geschwungen werden.
Jeder Mensch hat das Recht, kein Organspender sein zu wollen, deshalb ist die Einführung der Widerspruchslösung mit dem passenden Register dazu die beste Lösung. In Österreich funktioniert das sehr gut.