Gemeinsam mit dem Laufener Stadtrat Franz Eder und der Ortsvorsitzenden Gerti Thoma habe ich mich über das neue Niemandland der Laufener Länderbrücke nach Oberndorf begeben, um mich mit österreichischen Kommunal- und Landespolitikern zu beraten. Denn immer noch sind einige Grenzübergänge, auch bei uns in der Region, komplett gesperrt; die anderen nur mit “triftigem Grund” passierbar. Und das, obwohl Grenzschließungen keinen Effekt auf das Infektionsgeschehen haben, wie die WHO kürzlich mahnte. Auch eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich nach einer Umfrage des ZDF-Politbarometers eine schnelle und vollständige Öffnung der Grenzen innerhalb der Europäischen Union.
Trotz allem hält Bundesinnenminister Seehofer an den Grenzschließungen bzw. Grenzbeschränkungen fest. Ich habe, gerade weil die Situation auch für viele Bürgerinnen und Bürger in unserer “EuRegio” untragbar ist, einen offenen Brief an ihn geschrieben. Schon die Grenzkontrollen vor Corona haben jahrelang das ganz normale Leben der Anwohnerinnen und Anwohner und das gemeinsame Wirtschaften erschwert, und sind angesichts des personellen und finanziellen Aufwands auch nicht zu rechtfertigen. Aber die komplette Schließung von Grenzübergängen, oder auch, dass man nur mit “triftigem Grund” nach Österreich darf, sind nicht hinnehmbar. Denn wer entscheidet, was ein triftiger Grund ist? Das Leben dies- und jenseits der Grenze gehört seit jeher in unserer Region im Herzen Europas selbstverständlich zum Alltag der Menschen. Und so soll es auch bleiben!