„Unser Wasser. Unser Leben“ so lautet der Leitspruch der Rottenburg Gruppe im Landkreis Landshut. Der kleine Wasserzweckverband versorgt auf einer Fläche von 504 Quadratkilometern fast 40.000 Einwohner*innen mit sauberem Trinkwasser. Dieser Aufgabe gerecht zu werden, wird allerdings zunehmend schwerer.
Dr. Marlene Gruber und Hans Weinzierl vom Wasserzweckverband kennen die Probleme genau. Verunreinigungen durch Nitrat und Pestizide, wie dem seit Jahrzehnten verbotenen Unkrautvernichtungsmittel Atrazin, gehören für sie zur Tagesordnung. Selbst Jahrzehnte später können diese Stoffe noch in schädlichen Konzentrationen vorhanden sein. Wegen zu hoher Nitratbelastung mussten bereits vier Brunnen geschlossen werden. Zwei weitere werden folgen. Der Ersatz dafür kostet 12 Millionen Euro. „Durch die Nutzung von Tiefengrundwasser, die Bohrung neuer Brunnen und die Filtrierung mit Aktivkohle können wir trotzdem sauberes Trinkwasser zur Verfügung stellen“, so Weinzierl. Dennoch stellt der Mehraufwand letztlich nur eine Symptombekämpfung dar und bedeutet gleichzeitig, dass die Endverbraucher*innen mehr für ihr Wasser zahlen müssen.
Um das Problem endlich bei der Wurzel zu packen, geht der Wasserzweckverband deshalb neue Wege und schließt Kooperationen mit Landwirtinnen und Landwirten ab. „Die Bauern verpflichten sich dabei, ihre Flächen grundwasserschonend zu bewirtschaften und erhalten dafür einen finanziellen Ausgleich“, erklärt Dr. Marlene Gruber, die Projektkoordinatorin für Landwirtschaft und Grundwasserschutz. Ökolandbau ist eine Möglichkeit; außerdem zeigen auch weite Fruchtfolgen und tiefwurzelnde Zwischenfrüchte Wirkung.
Der Wasserzweckverband hat darüber hinaus das Wissenszentrum „WasserWertSchätzen“ aufgebaut, wo sich Bürger*innen und Schulklassen über unser Lebensmittel Nummer 1, das Trinkwasser, informieren können. Ein Vorbild für alle Wasserversorger!