Fränkischer Wein, sortenreiner Streuobstsaft und frisches, regionales Brot: Unterfranken schmeckt! Im Rahmen einer Informationsfahrt durch Unterfranken erlebte ich die “Letzte Fuhre”, ein traditionelles Weinfest in der wunderschönen Altstadt von Iphofen, besuchte die Würzburger Streuobstwiesen und das Projekt “Grundwasserbäcker” in Volkach.
Sortenreiner Apfelsaft
So war ich vom Amt für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Wüzburg eingeladen, das Engagement der Stadt zum Umwelt- und Klimaschutz zu begutachten. Als Vorsitzende der Streuobstinitiative Chiemgau hat es mir besonders die städtische Streuobstwiese angetan. Wolfgang Kleiner, berufsmäßiger Stadtrat und Umwelt- und Kommunalreferent, freute sich, dass es im Ortsteil Versbach gelungen sei, eine alte bäuerliche Tradition wieder mit Leben zu füllen und hob die besondere Leistungen der Außenbereiche der Stadt für den städtischen Klimaschutz hervor.
Dr. Jakob Frommer, Fachabteilungsleiter Natur- und Landschaftspflege, erläuterte mir die Bemühungen der Stadt für eine naturnahe Bewirtschaftung und stellte die unterschiedlichen Baumarten vor. Dabei betonte er die Wichtigkeit der gemischten Altersstruktur der Anlage und die Leistung von Totholz für die Artenvielfalt.
Niels Kölbl vom Landschaftspflegeverband Würzburg und Mitinitiator der Vermarktungsgenossenschaft „MainSchmecker“ sprach mir besonders aus dem Herzen. Er stellte die unterschiedlichsten Obstsorten vor und erläuterte das tolle Marketingkonzept seiner Genossenschaft. Durch verschiedene Annahmepunkte und einen fairen Preis werden Anreize gegeben nach dem Motto: „dass sich Aufglaub´n wieder lohnt“.
Bei der abschließenden Verkostung von Säften und Schorle konnte ich mich von der hervorragenden Qualität der Produkte überzeugen.
Grundwasserbäcker: gegen hohe Nitratbelastung
Am Samstag besuchte ich das berühmte Weinstädtchen Volkach. Aber nicht wegen des Weines, sondern wegen einer besonders lobenswerten Initiative von Landwirten, Mühlenbetreibern und Bäckern. Von ihnen haben sich viele dem Projekt Grundwasserbäcker angeschlossen, um die hohe Nitratbelastung durch weniger Düngung zu verringern und das Grundwasser zu schonen.
Beim Bäckermeister Kohler, der in den nächsten Monaten seine gesamte Produktion umstellen will, nahmen wir ein gesundes Frühstück ein. Anschließend begleiteten mich aktive Grüne aus dem Kreisverband Kitzingen, Berzirkssprecherin Barbara Pfeuffer und Bezirksgeschäftsführer Volkard Warmdt zu Müllermeister Lippert in die Schaubmühle. Herr Lippert führte uns durch das teils historische Gebäude mit dem Mühlenladen, erläuterte die technischen Abläufe und schilderte den ungleichen Wettbewerb gegen die industriellen Großmühlen. Besonders wichtig sei daher auch die Nutzung von Nieschen, wie es das Grundwasserprojekt ist – abgesehen von der segensreichen Wirkung auf die Umwelt. Mit Einkäufen aus dem Mühlenladen bepackt, verließen wir Volkach Richtung unserer letzten Station: Iphofen.
“Letzte Fuhre” mit hervorragendem fränkischen Wein
In Iphofen empfing uns Bürgermeister Josef Mend im barocken, alten Rathaus und stellte uns kenntnisreich seine kleine, mittelalterliche Weinstadt vor. Oberste Priorität hat für ihn der Erhalt der mittelalterlichen Bausubstanz der Altstadt, dabei aber muss die Wohnqualität modernsten Kriterien entsprechen. Beim Weinbau sieht er eine steigende Tendenz zu Bioweinen. Das war das Stichwort für den vergnüglichen Abschluss meiner Unterfrankentour. Beim Fest der „Letzten Fuhre“ half ich Bürgermeister Mend und der Iphöfer Weinprinzessin Marie-Luise den begeisterten Festbesuchern Wein und Federweißen auszuschenken. Das war auf dem historischen Kopfsteinpflaster der Stadt gar nicht so einfach, aber es hat großen Spaß gemacht.