Wer Lebensmittel mit dem Siegel “Geprüfte Qualität Bayern” (GQ) kauft, verlässt sich darauf, dass er etwas Gutes kauft. Leider ist bei dem Siegel aber einiges nicht geregelt, zum Beispiel die Herkunft und Nachhaltigkeit der Futtermittel. Ich habe deshalb schon im Januar 2020 die Staatsregierung aufgefordert, dass Kälber entweder mit Vollmilch oder mit hochwertigen Futtermitteln ohne Palm- und Kokosöl gefüttert werden (siehe mein Antrag „Hochwertige Fütterung von Kälbern in den Kriterien für ‚Geprüfte Qualität – Bayern‘ verankern“), was die Abgeordneten von CSU und Freien Wählern leider abgelehnt haben. Umso wichtiger war es mir, die Petition der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft für hofeigene und europäische, gentechnikfreie Futtermittel im GQ-Siegel von Anfang an zu unterstützen.
Für mich ist klar: es muss einen Neustart für das Regionalsiegel „Geprüfte Qualität Bayern“ geben. Eine Anhörung im November im Umweltausschuss des Landtags zum Tierwohlskandal in Allgäuer Milchviehbetrieben hat mich nochmals darin bestärkt, denn hier wurde klar, dass einer der betroffenen Betriebe bei einem Audit von GQ Bayern im August 2019 das Siegel erneut erhalten hatte, obwohl seit dem Jahr 2017 bei Kontrollen regelmäßig Verstöße gegen das Tierschutzrecht festgestellt worden waren.
Solche Vorgänge ebenso wie die fehlende Futtermittelregelung beschädigen das regionale Qualitätssiegel und den Ruf der bayerischen Landwirtschaft. Wir müssen die Vergabekriterien für ‚Geprüfte Qualität Bayern‘ deutlich nach oben schrauben, dafür werde ich mich auch im nächsten Jahr parlamentarisch einsetzen. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen sich darauf verlassen können, dass ein GQ-Bayern-Einkauf echten Mehrwert bietet – qualitativ hochwertige Produkte aus einem ethisch vertretbaren Erzeugungsprozess.
Hier auch noch der Link zur Petition: https://www.change.org/p/petition-qualitaet-aus-bayern-futtermittel-aus-europa-und-mehr-tierschutz