Als letzte der fünf Ökomodellregionen besuchte ich die Region Nürnberg Stadt/Land und Roth Landkreis. In dieser Region ist insbesondere ein Aspekt interessant: wie kann man eine Stadt durch das Umland, also regional, versorgen? Dass das funktionieren kann, wollen die Initiatoren dieses Ökomodellregion-Projekts zeigen und haben daher drei sehr unterschiedliche Partner unter einem Dach vereint: die Großstadt Nürnberg (die bereits Bio-Metropole ist), und die Landkreise Roth und Nürnberger Land als Basis der Erzeuger.
Die Stadt Nürnberg hat mit dem Label der “Bio-Metropole” bereits hohe Ansprüche: in den Kantinen der öffentlichen Einrichtungen muss das Essen zu 20-30% aus biologischer Erzeugung kommen. Ein Ziel kann nun sein, dass dieses “bio” auch “regional” ist.
Auch in dieser Region krankt dieser Wunsch jedoch am mangelnden Angebot, und daran, dass zu wenig Landwirte auf Bio umstellen umstellen. Auch hier gibt es einfach zu wenig Biobauern, was schade ist: die Nachfrage nach Produkten wäre riesig. Hier wäre eine Imagekampagne nötig, denn Öffentlichkeitsarbeit ist das A und O für das Gelingen eines solchen Projekts!
Im Rahmen meines Besuchs besichtigten wir auch die regionale Bio-Supermarktkette Ebl mit eigener Bio-Metzgerei, sowie bioundnah, den Genossenschaftsladen für biologische und regionale Lebensmittel in der Rosenau. Dort schloss im Jahr 2011 der letzte Lebensmittelladen, und eine Gruppe von BürgernInnen aus dem Stadtteil beschloss die Eröffnung ihres eigenen Ladens unter genossenschaftlicher Führung. Ein aktives Ladenteam entwickelt seitdem die Nahversorgung der Rosenau und Umgebung mit Lebensmittel aus dem biologischen Anbau und einen Treffpunkt für den Stadtteil. Eine wirklich tolle Idee!