
“Kompromisse sind beim Thema Arten- und Insektenschutz nicht mehr möglich”, kritisiert Gisela Sengl, die agrarpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, die Aufweichungsversuche am Entwurf des Insektenschutzgesetzes, das morgen im Bundeskabinett verabschiedet werden soll. “Es muss jetzt umfassend gehandelt werden, denn morgen ist es zu spät. Ein ausgestorbener Grashüpfer kehrt nie mehr zurück.”
Mit Verweis auf ausreichende freiwillige Fördermaßnahmen möchte Landwirtschaftsministerin Kaniber diesen Gesetzentwurf, der vom Bundesumweltministerium vorgelegt wurde, aufweichen. „Aber wir müssen uns auf den Weg machen, mit der Natur zu arbeiten und endlich aufhören, die notwendigen Schritte hinauszuzögern, so Sengl. “Das geplante Insektenschutzgesetz zu schwächen, schadet Wildbienen und Insekten massiv.“ Die Grüne Landtagsfraktion fordert deshalb von der Staatsregierung in einem Antrag, das Insektenschutzgesetz zu unterstützen und sich für sofortige Maßnahmen zum Schutz der Wildbienen und Insekten einzusetzen.
“Wir brauchen jetzt hoch wirksame Maßnahmen für den Insektenschutz”, betont Patrick Friedl, naturschutzpolitischer Sprecher der Grünen Landtagsfraktion. “Sowohl für unsere Volkswirtschaft wie für die Artenvielfalt sind die Wildbienen von herausragender Bedeutung.“ Umgerechnet habe die Bestäubungsleistung der Wildbienen im Mittel in Deutschland immerhin 3,8 Milliarden Euro pro Jahr. MdL Friedl: „Ohne ein radikales Umdenken der politischen Entscheider werden die Wildbienen bald für immer verschwinden.”
Zum Hintergrund:
Am 4. September 2019 wurde von der Bundesregierung das Aktionsprogramm Insektenschutz beschlossen mit den Zielen, das Insektensterben umfassend zu bekämpfen, zügig konkrete Maßnahmen umzusetzen und die erforderlichen Rechtsänderungen, Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes und des Wasserhaushaltsgesetzes, in die Wege zu leiten. Am Mittwoch, 10. Februar soll im Bundeskabinett entsprechend ein Entwurf für ein Insektenschutzgesetz beschlossen werden.