Jahrelang hat Deutschland die Umsetzung der EU-Verordnung verschleppt und die hohen Nitratwerte bei vielen Trinkwassermessungen – auch in Bayern – ignoriert. Jahrelang haben die verantwortlichen Politiker von CDU, CSU und SPD nichts unternommen und versäumt, strengere Maßnahmen gegen die Gewässerverunreinigung durch Nitrat zu ergreifen.
Jetzt hat der EuGH Deutschland verurteilt. Die neuen, etwas verschärften Dünge-Regelungen kamen viel zu spät und sind viel zu wenig weitreichend, um das Problem wirklich in den Griff zu bekommen. Nicht nur zahlen die Bürger die Subventionen für eine Landwirtschaft, die zu viel Stickstoff düngen darf, und tragen die steigenden Kosten der Trinkwasser-Reinigung – jetzt zahlen sie vermutlich bald nochmal drauf, weil die GroKo sich seit Jahren weigert, effektiv etwas gegen Nitrat im Grundwasser zu unternehmen. So stellt man kein Vertrauen der Bevölkerung in die Parteiendemokratie wieder her!
Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nr. 1, und es ist sträflich, wie die Bundesregierung damit umgeht. Gäbe es die EU nicht, wäre unser Trinkwasser irgendwann vermutlich eben nicht mehr trinkbar. Wo die Bundesregierung bei der Vorsorge um Gesundheit und Umwelt versagt, braucht es eine übergeordnete Instanz wie die EU!
Übrigens:
Schuld an den Nitrat-Gewässerverunreinigungen ist die industrielle Landwirtschaft; die Überdüngung ist daher auch besonders stark im Schweinegürtel in Niederbayern und im intensiven Ackerbaugebiet in Franken, wie diese Karte des Landwirtschaftsministeriums zeigt.