Grüne und Landwirtschaft im Gespräch: in Coburg

Wieder einmal war ich in Sachen Landwirtschaft unterwegs, diesmal bei einer Veranstaltung des Kreisverbands Coburg. Der Saal war voll, die Diskussion gut, Landwirtschaft bewegt die Menschen! Besonders beeindruckend war der Vortrag von Nina Wölfert, sie führt mit ihrer Freundin und ihrer Mutter einer 150 Hektar großen Bio-Betrieb.

Was mir besonders am Herzen liegt: wir Grüne arbeiten nicht gegen, sondern für die Landwirtinnen und Landwirte – ganz im Gegensatz zu CSU und Bauernverband, die mit ihrer jahrezehntelangen Doppelmoral (Wachse oder weiche, Orientierung am Weltmarkt, Ansiedlung von Discountern und damit Beförderung der Billig-Lebensmittel, etc) die bayerische Landwirtschaft erst in die Situation gebracht haben, in der sie jetzt ist. Das viele Geld, dass für die Landwirtschaft ausgegeben wird, muss erhalten bleiben, aber wir Grüne wollen, dass es anders verteilt wird. Leistungen für Umweltschutz, Artenschutz, Wasserschutz, Bodenschutz und für Tierwohl und Tiergesundheit sollen bezahlt werden – und zwar von uns allen, weil sie auch uns allen zugute kommen. Diese Leistungen können z.B. weniger Pestizide, flächengebunde Tierhaltung, vielfältige Fruchtfolgen, strukturreiche Landschaften mit Hecken, Bäumen, Tümpeln, Feldraine, Blühwiesen und so weiter sein.

Aber die Zahlungen für die Fläche müssen gestrichen werden. Nicht der Bauer, der die meiste Fläche hat, bekommt am meisten Geld, sondern, der Bauern, der das das meiste für die Umwelt macht, bekommt das meiste Geld. 

Die Landwirtschaftlichen Berufe sind ganz besondere Berufe und sie sind überlebenswichtig. Ohne Auto können wir leben, ohne Brot nicht. Deshalb bin ich für ein Schulfach Landwirtschaft und Ernährung. Und ich setze mich dafür ein, dass wir wieder in einen Dialog kommen. Damit Landwirtschaft und Gesellschaft wieder Hand in Hand gehen.