Visionär der ökologischen Landwirtschaft

Diese Woche war Auftaktveranstaltung der bayernweiten Kinotour mit dem Film „Der Bauer und sein Prinz“, der Prinz Charles‘ Engagement für die ökologische Landwirtschaft porträtiert. Ich freue mich, dass ich dabei sein konnte. Vielen Dank an den OV Eckental für die tolle Organisation und diesen Bericht:

„Der Bauer und sein Prinz“  lockte ungefähr 100 Gäste  in die Casino-Lichtspiele und die Diskussion mit Gertraud Switalski (Frohnhof), Franz Friedrich (Lilling), Johann Engelhard (Haslehof) und Peter Schubert (Rüsselbach) sowie der Landtagsabgeordneten Gisela Sengl und den beiden Kreisräten Barbara Poneleit und Manfred Bachmayer war interessant und anregend.

Sehr deutlich wurde die große Vielfalt, die hier vor Ort geboten wird:

Da gibt es Mutterkühe mit Kälbern, Schweine, Getreide. Hopfen, Süßkirschen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen und Mirabellen. Milchwirtschaft, Weidehaltung von robusten Rinderrassen, Schafe und Ziegen. Ein Spezialbetrieb mit Geflügelaufzucht, der diese Produkte auch verarbeitet und durch die Gockelaufzucht dem unsäglichen Kükentöten etwas entgegensetzen will;  und Vieles mehr.

Alle vereint der Wille, den Boden ihrer Höfe auch für die zukünftigen Generationen fruchtbar zu erhalten, den Verbrauchern gute, gesunde Produkte anzubieten und selbst nicht durch den Einsatz häufig wechselnder Chemikalien – die vom Markt genommen werden, weil sie bei Mäusen Krebs verursachen – selbst zu erkranken.

Der Erhalt der wertvollen Ackerflächen muss uns ein dringendes Anliegen sein, Deutschland exportiert in großen Mengen Agrarprodukte, weil sie in Deutschland „kein Geld verdienen“. Der globale Markt spielt die Landwirte in der ganzen Welt gegeneinander aus und drückt dadurch die Erzeugerpreise > die Landwirte haben Druck, immer größere Mengen auf der gleichen Fläche zu produzieren. Diese Flächen vermehren sich aber nicht, im Gegenteil: Gisela Sengl:

In Bayern gehen durch Versiegelung Tag für Tag 23 Hektar Land verloren, da können wir nicht weiterhin immer größere Supermärkte auf die grüne Wiese setzen, die auch noch riesige Parkplätze betonieren. Im Übrigen ist es sinnvoll, in unserer Ernährung wieder auf eine regionale Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung zu setzen, nur das wird auf Dauer unsere Ernährung sichern.

70% der Lebensmittel werden weltweit von Kleinstbetrieben produziert, vor allem an der  Ausbildung fehlt es da, nicht nur in den „Entwicklungsländern“. Johann Engelhard: „Das dürfen wir nicht den großen Agrarfirmen überlassen, die sogar erfolgreiche Produkte vom Markt nehmen, weil die Bauern damit sicherere Erträge erreichen (z.B. gemischte Weizensaat)“

Auch Franz Friedrich sieht in der Ausbildung eine wichtige Aufgabe, zusätzlich sei wichtig: „bei der Tierhaltung mit ständig wachsenden Zahlen ist auch die Entsorgung von Mist und Gülle ein Problem; die Tiere werden mit Futter versorgt, das weitentfernt Stickstoff aus dem Boden holt, diese Nitrate belasten aber unsere heimischen Böden und das Trinkwasser!“

Peter Schubert: „ Es ist eine schöne Arbeit, weil es so viele verschiedene Aspekte und interessante Bereiche gibt, das wurde auch im Film schön dargestellt“.

Gertraud Switalski sprach ein wunderbares Schlusswort: „Wenn die Kinder zu mir in die Mühle kommen, erzähle ich immer, dass ich diese Arbeit mir Spaß macht und dass jeder sich eine solche Arbeit suchen sollte.“

Die Serie zur Ernährung und Landwirtschaft wird fortgesetzt, in den nächsten Wochen soll der Film 10 Milliarden, WIE WERDEN WIR ALLE SATT gezeigt werden. Am Schluss hat noch Barbara Cunningham von der Energie- und Klima-Allianz Forchheim auf eine Veranstaltung zu Terra Preta in Fürth hingewiesen.