Agrarbericht 2020: 5 Seiten für den Ökolandbau

Von über 300 Seiten befassen sich genau fünf mit dem Ökolandbau. Wie sollen wir damit das Staatsziel 30 Prozent Anteil Ökolandbau bis 2030 schaffen? Die für den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Bayern unverzichtbaren 27 Ökomodellregionen hätten deshalb einen ausführlichen Lagebericht verdient und nicht nur einen vierzeiligen Absatz. Mittlerweile nehmen sie 28 Prozent der Fläche Bayerns ein und verkörpern genau die Art und Weise, wie Landwirtschaft der Zukunft in Zusammenarbeit mit Verarbeitung und Vermarktung aussehen soll: ökologisch, regional angepasst und getragen von den Menschen vor Ort. Hier müssen wir dranbleiben und bio und regional immer zusammendenken.

Zudem ist die Söder-Regierung dazu übergegangen, regional und bio gegeneinander auszuspielen. Das eine ersetzt das andere nicht. Wir brauchen beides, um in Bayern die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung widerstandsfähig gegen kommende Krisen zu machen. Für mich gehören ökologisches Denken und das Gespür für Heimat und Lebensmittelproduktion zusammen.

Was ich auch extrem schade finde: zwar haben bayernweit „nur“ 07 der Betriebe in den letzten beiden Jahren aufgegeben. Bei der Tierhaltung ist dieser Rückgang der Betriebe aber besonders ausgeprägt. Die Staatsregierung schiebt das auf eine fehlende Planungssicherheit, benennt aber die Verursacher nicht. Denn die fehlende Planungssicherheit kommt durch eine Politik, die über Jahrzehnte Gesetze nicht umgesetzt hat (wie beispielsweise das Verbot des Schwänze Kupierens) und Landwirtschaft nur über Export, Billigpreise und Wachstum identifiziert hat. Und diese Politik ist reine CSU-Politik.

Der Agrarbericht 2020 ist online abrufbar unter http://www.agrarbericht.bayern.de/