Grüner Dringlichkeitsantrag: Versprechen halten – Artenvielfalt retten – Pestizideinsatz halbieren

Neben der Klimakrise ist der Artenschwund für uns alle die größte Bedrohung – das gerät manchmal offenbar in Vergessenheit. Die Staatsregierung muss hier endlich aktiv und vor allem schneller werden. In unserem Dringlichkeitsantrag „Versprechen halten – Artenvielfalt retten – Pestizideinsatz halbieren“ in der heutigen Plenarsitzung (Donnerstag, 10. Februar 2022) fordern wir Grünen, endlich die landesweit eingesetzte Menge an chemisch-synthetischen Pestiziden zu ermitteln. Nur so kann eine aussagekräftige Grundlage für die geplante Halbierung des Pestizideinsatzes bis 2028 geschaffen und dem Artenschwund entgegengewirkt werden!

Der hohe Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gilt als Hauptverursacher für den dramatischen Rückgang vieler Tierarten. Synthetisch-chemische Pflanzenschutzmittel vernichten Pflanzen und Tiere und unterbrechen damit wichtige Nahrungsketten. Denn: Ohne Unkraut keine Insekten, ohne Insekten keine Vögel! Aktuell sind rund 60 Prozent der in Bayern heimischen Tagfalter vom Aussterben bedroht. Der Regensburger Heufalter zum Beispiel ist bei uns bereits ausgestorben, diesen Schmetterling werden wir nie wieder bei der Heuernte im Sonnenlicht flattern sehen.

Die Staatsregierung hat für ihr – direkt nach dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen – selbst erklärtes Ziel, den Pestizideinsatz zu halbieren, zwar noch sechs Jahre Zeit. Aber in Wirklichkeit drängt die Zeit – wenn man bedenkt, dass es drei Jahre nach dem Volksbegehren noch immer keine verlässlichen Zahlen dazu gibt. Niemand weiß, welche Mittel und wieviel davon wann und wo ausgebracht werden. Diese Untätigkeit ist fahrlässig angesichts der Tatsache, dass der Artenrückgang ungebremst ist und Jahr für Jahr unzählige Insekten, Schmetterlinge, Bienen und Vögel an den Folgen der Pflanzenschutz-Chemie sterben.