Bei Eiweiß aus Bayern wäre mehr drin

Wie ist der Stand bei der Bayerischen Eiweißinitiative, bei Soja, Ackerbohne und Co.? Das wollten die Grünen im Bayerischen Landtag von der Staatsregierung wissen und hatten einen Bericht eingefordert, der heute im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags diskutiert wurde. 

Um Eiweiß aus Bayern voranzutreiben, sind mehrere Stellschrauben notwendig. Erstens: Das Futter für die Tiere im Bayerischen Herkunftsprogramm ‚Geprüfte Qualität Bayern‘ muss auch aus Bayern kommen. Zweitens: Initiativen wie Donau-Soja, die Gentechnikfreiheit als Standard gesetzt haben, brauchen mehr Unterstützung. Und drittens muss der Leguminosenanbau in der Fruchtfolge im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) massiv gefördert werden! Wir haben in Bayern starke Anbauregionen, deshalb lohnt es, den Sojaanbau in Bayern tatkräftig zu unterstützen – aber dazu braucht es auch politische Aktivität, die seit dem Start der Bayerischen Eiweißinitiative 2013 leider stark nachgelassen hat.

Auch zertifizierter Sojaanbau muss wieder stärker in den Fokus gerückt werden, denn laut dem heutigen Bericht sind nur 10 Prozent des gesamten Soja-Anbaus in Europa zertifiziert.  

Das Grüne Fazit: beim Thema Eiweiß aus Bayern ist noch Luft nach oben. Die bayerischen Tierhalter*innen sind immer noch viel zu abhängig von Sojaimporten aus Südamerika. Wie gefährlich solche einseitigen Abhängigkeiten sind, müsste allen spätestens seit dem Krieg in der Ukraine bewusst sein. Bedarfsgerechte Fütterung, vor allem bei Schweinen, hilft dabei, Soja zu sparen, aber man muss trotzdem schauen, woher das Futter kommt. Denn mit Sojaimporten aus Südamerika befördere man noch zusätzlich die dortige Regenwaldvernichtung und Monokulturen inklusive Gentechnik und schädlichen Klimawirkungen des Transports.