Stärkung der Biobranche: Freistaat muss eigenes Verbraucherverhalten ändern

Bio bleibt stabil – das ist die Botschaft der Biofach, der weltgrößten Messe für Bio-Produkte in Nürnberg, die ich diese Woche besucht habe. Ich habe wieder viele interessante Menschen kennengelernt und natürlich viele altbekannte Gesichter getroffen. In der Bio-Branche gibt es so viele Menschen, die für die Sache brennen und Bio aus Leidenschaft betreiben – toll!

Zwar bekommt der Naturkost-Fachhandel Inflation und Krieg zu spüren, aber der Bio-Markt im Ganzen steht gut da, auch weil die Preise für Bio-Lebensmitteln in den Regalen deutlich weniger stark gestiegen sind als die für konventionelle Produkte. Und die Corona-Jahre waren ohnehin regelrechte Boom-Jahre für Bio – weil wieder viel mehr daheim gekocht wurde! Das heißt also: wenn die Menschen die Wahl haben, fällt die Entscheidung oft auf Bio. Das Problem ist, dass sie beim Essen außer Haus oft eben keine Wahl haben: in Kantinen und Mensen in Bayern wird immer noch viel zu wenig Bio angeboten. Hier ist die Staatsregierung in der Pflicht: Der Staat muss endlich seiner Vorbildfunktion gerecht werden und in den öffentlichen Kantinen und Mensen auf Bio setzen – am besten natürlich auf Bioregional! Außerdem fordern wir mit einem Gesetzentwurf ein kostenloses Bio-Mittagessen für alle Grundschüler*innen in Bayern – das ist gut für die Kinder und sorgt für mehr Nachhaltigkeit auf unseren Feldern. Nur durch solche Nachfrage schaffen wir die 30 Prozent Bio in Bayern bis 2030. Mehr Bio kostet uns alle am Ende weniger. Deshalb brauchen wir mehr Bio aus Bayern für Bayern!