Taktlücken schließen – Bayern-Takt bayernweit umsetzen!

Die Grundphilosophie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist der sogenannte Bayern-Takt: In ganz Bayern, auch im ländlichen Raum, soll den Fahrgästen demnach von frühmorgens bis spätabends, auch am Wochenende, mindestens ein Stundentakt zur Verfügung stehen. Der Bayern-Takt weist aber Lücken auf, die mit wenig Mehraufwand geschlossen werden könnten – zum Wohle der Menschen in den ländlichen Regionen!

15 Eisenbahnstrecken in Bayern werden montags bis freitags nur zweistündlich bedient – das geht aus der Antwort auf eine Schriftliche Anfrage der Grünen hervor. Auf der Strecke Mühldorf – Salzburg endet der Stundentakt schon gegen 18.00 Uhr; auf der Strecke Garching – Trostberg fährt nicht einmal zweistündlich ein Zug.

Am Wochenende werden sogar 27 Strecken nicht stündlich bedient. In Oberbayern betrifft das zum Beispiel die Strecke Traunstein – Waging. Auf der Strecke Garching – Trostberg fährt am Wochenende gar kein Zug.

Um die Taktlücken zu schließen, haben die Grünen in einem Antrag  die Staatsregierung aufgefordert, auf den Eisenbahnstrecken, auf denen die Bayerische Eisenbahngesellschaft noch keinen Stundentakt bestellt, für ein stündliches Zugangebot von frühmorgens bis spätabends, auch am Wochenende, zu sorgen. Angesichts der überschaubaren Mehrkosten (*) hätte auch die CSU gestern im Ausschuss zustimmen können und müssen! Ihre Ablehnung steht für mich für eine verfehlte bayerische Verkehrspolitik auf Kosten der ländlichen Bevölkerung.

*Nach überschläglicher Berechnung und einem durchschnittlichen Zugkilometerpreis von 8,08 Euro dürften für die Schließung der Taktlücken im Bayern-Takt weniger als 20 Mio. Euro pro Jahr ausreichen. Damit kostet die Angebotsausweitung unter zwei Prozent dessen, was die Bayerische Eisenbahngesellschaft derzeit für Bestellentgelte bereitstellt. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft bestellt in der Größenordnung von 1 Mrd. Euro pro Jahr Schienenpersonennahverkehr (SPNV)-Leistungen.