Im Rahmen der Agrartour der Grünen Landtagsfraktion in Oberfranken machten meine Kollegin Ulrike Gote und ich zunächst bei „den beerenbauern“ Halt. Der Demeter Hof, geführt von Birgit und Thomas Bertelshofer sowie von Christian Batz mit Sitz in Ebermannstadt, lebt überwiegend von der Fruchtaufstrichherstellung.  Dabei setzen sie auf natürlich Qualität und hochwertige Produkte. Mittlerweile beschäftigen sie fünf festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zehn bis zwölf Saisonarbeiterinnen und Saisonarbeiter. Trotz stetiger Vergrößerung ist der Betrieb seinem Standort treu geblieben!



Nachfolge gesichert

Unser nächstes Ziel war der Lindauer Biolandhof, geführt von Werner und Annette Schleicher in Trebgast, der bereits seit 1994 Bio-Produkte anbietet und diese Produkte – Kartoffeln, Eier und Bio-Fleisch – an die regionalen Bio-Märkte liefert. Schön, dass es hier keine Nachwuchssorgen gibt: Sohn Florian Schleicher wird den Betrieb weiterführen.

Brauerei in Frauenhand

Weitere Station der Tour war die Privat-Brauerei Haberstumpf in Trebgast, die seit über 450 Jahren besteht. Auch hier ist die Nachfolge gesichert, denn Tochter Yvonne Wernlein führt den Betrieb ihres Vaters Hans Wernlein erfolgreich weiter. Sie ist Brauer- und Mälzermeisterin und hat auch langjährige andere praktische berufliche Erfahrungen erworben. Bei der Brauerei Haberstumpf werden auch Bio-Biere gebraut und es wird auf Qualität gesetzt.

Qualität statt Masse

Abgerundet wurde die Agratour in Oberfranken mit der Abend-Veranstaltung „Heimat.Genuss.Kultur. Einzigartig oder austauschbar?“ im Kommunbräu in Kulmbach. Die Veranstaltung war mit rund 40 Gästen wie Vertreterinnen und Vertretern aus der Verwaltung, der Uni Bayreuth, dem Landratsamt Kulmbach, der Handwerkskammer Oberfranken, der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, der Teichgenossenschaft Oberfranken, des Bezirkes Oberfranken Landwirtschaftliche Lehranstalten, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach, einem Metzgereiinhaber aus Selbitz, Restaurantinhabern aus Kulmbach, Mitgliederinnen und Mitgliedern des Kreisverbandes von Bündnis 90/ Die Grünen und weiteren Gästen gut besucht.

Bei einer intensiven Diskussion bestand Konsens darüber, dass qualitativ hochwertige Produkte auch bezahlt werden müssen und das Umdenken, das in der Bevölkerung bereits stattfindet, noch weiter durch die Politik gefördert werden muss, z.B. durch Bildungsaufklärung in Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen. Einigkeit bestand auch darüber, dass regionale Produkte und kleinen Strukturen  gefördert werden müssen.

Oberfranken hat hier viel Potential! Kleine Bio-Höfe mit einem großen Qualitätsanspruch können gut bestehen, wenn sie auf Qualität anstatt Masse setzen.