Jetzt red i – und zwar gestern Abend live im Bayerischen Fernsehen! Mit Gerhard Stadler vom Bauernverband und dem fachkundigen Publikum diskutierte ich in Rottenburg a.d. Laaber über Schweinehaltung. Deren Folgen sind gerade hier in der Region brisant, kommen im benachbarten Hohentann auf 4.000 Einwohner doch gut und gerne 68.000 Mastsäue, die Region gilt umgangssprachlich auch als „Speckgürtel“ Niederbayerns.

Das Thema geht mir besonders ans Herz, da ich als Bäuerin die Zwickmühle kenne, in der sich viele Betriebe befinden. Auch ich hatte eine Zeit lang Bio-Schweine und weiß, dass das Geschäft nicht einfach und die Konkurrenz groß ist. Nichtsdestotrotz muss es einen Wandel geben – zum Wohle aller.

Klar ist für mich: Die ständige Überproduktion kann nicht die Antwort für die Bäuerinnen und Bauern sein. Die Preise brechen dadurch nur noch mehr ein, und bis zu einem Drittel der tierischen Produkte wird im Supermarkt weggeschmissen. Darüber hinaus sind die Langzeitfolgen der Massentierhaltung verheerend: zum Beispiel für unser Wasser. Nicht nur muss etwa wegen des zunehmenden Nitratanteils das Grundwasser teuer gereinigt werden, bei der Herstellung von einem Kilogramm Schweinefleisch werden gleichzeitig etwa 4.800 Liter Wasser verbraucht, in Zeiten einer stetig anwachsenden Bevölkerung und zeitgleichen Verknappung des Süßwassers.

Das Fleisch beim Discounter erscheint nur auf den ersten Blick günstig; in Wahrheit zahlt die Gesellschaft die Folgekosten. Denn es sind wir alle, die am Ende für eventuelle Strafzahlungen an die EU wegen des Verstoßes gegen Nitrat-Richtlinien, die Aufbereitung des Wassers, die Subventionen für die Betriebe sowie die langzeitlichen Schäden für die Umwelt einstehen müssen.

Meine Forderung: Endlich mal die Sau rauslassen – das würde nicht nur den Tieren, sondern auch uns Menschen und der Umwelt gut tun. Schweine sind sehr gescheite Tiere, sie haben eine bessere Haltung verdient!

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Das Video meines Auftritts gibt es hier:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/jetzt-red-i/aus-rottenburg-ad-laaber-100.html