Der Ökolandbau in Bayern wächst etwas langsamer. Darauf kann es nur eine Reaktion geben: Wir müssen den Ökolandbau fördern: Erzeugung ausbauen, Verarbeitung fördern, Absatz sichern. Es kann nicht sein, dass die fünfgliedrige Fruchtfolge im Kulturlandschaftsprogramm (Kulap) nur für konventionelle Betriebe ausgeglichen wird – Biobetriebe aber gehen leer aus. Das ist ein völlig falsches Signal.
Bis 2030 will der Freistaat einen Öko-Marktanteil von 30 Prozent am Lebensmittelmarkt erreichen. Der Öko-Umsatz soll also von derzeit rund 1,6 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro steigen und sich damit verfünffachen. Wenn das funktionieren soll, muss die Söder-Regierung bald mal in die Gänge kommen und selbst als Abnehmerin aktiv werden, beispielsweise im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Es bringt überhaupt nichts, wenn die staatlichen Kantinen künftig 50 Prozent Bio- „oder“ regionale Lebensmittel anbieten. Nur Bio „und“ regional sichert unsere heimische Landwirtschaft und die Artenvielfalt.
Wir Landtags-Grünen fordern eine feste Quote von bioregionalen Lebensmitteln und die Umstellung aller öffentlichen Kantinen auf 100 Prozent Biomilchprodukte: Joghurt, Butter, Käse, Sahne und Milch aus Bayern! Wenn die 1,25 Millionen bayerischen Schulkinder nur zweimal wöchentlich in der Schulzeit einen 150 g Bio-Joghurt essen würden, wäre vielen umstellungswilligen Betrieben geholfen, denn allein mit diesem Verbrauch könnten 60 Betriebe auf ökologische Milchviehhaltung umstellen.