Einen mit Informationen prall gefüllten Wandertag verbrachte ich im Nationalpark Berchtesgaden. Nach einer kurzen Einführung zu Historie und Organisationsstruktur im Haus der Berge nahmen mich die Leiter des Sachgebiets Parkmanagement mit in eine steile Schutzwaldzone oberhalb von Ramsau. Frau Dr. Kathrin Rinneberg und ihr Stellvertreter Peter Niederberger verdeutlichten zunächst anhand ausgezeichnetem Kartenmaterials die unterschiedlichen Waldentwicklungszonen. In diesem Bereich der „Borkenkäfer-Bekämpfungszone“ wurde mir die mühsame Arbeit der Waldarbeiter bewusst, die in unermüdlicher Kleinarbeit Borkenkäfernester suchen und unschädlich machen. Stolz zeigte mir Frau Rinneberg auch die sichtbaren Erfolge bei Waldumbau und Waldentwicklung.
Am Nachmittag folgte dann eine wunderschöne Höhenwanderung zur Gotzen- und Regenalm. Hier wurde mir die hervorragende Zusammenarbeit des Nationalparks mit Almwirtschaft und Tourismus deutlich. Senner und Pächter der Regenalm erläuterten den ausgezeichneten baulichen Zustand der wohl ältesten erhaltenen Almen im bayerischen Alpenraum. Die betriebene Mutterkuh-Haltung mit den robusten Pinzgauer Rindern leistet einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und wird in enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung evaluiert und weiterentwickelt.
Mein Fazit: Nationalpark und Land- und Forstwirtschaft können auch miteinander. Ein – meist ideologisch geprägter – Streit muss nicht sein!